Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit erforscht anhand von Primär- und Sekundärliteratur die Möglichkeiten und Herausforderungen des Irans als potenziellen Akteur im Energiesektor. Dabei werden die nationalen und die internationalen Faktoren, welche die Zukunft des Irans als angehenden Energieakteur beeinflussen, berücksichtigt. Im ersten Teil dieser Arbeit werden die politischen sowie die wirtschaftlichen Gegebenheiten Irans dargestellt. Hierbei werden vor allem zwei Denkweisen, die sicherhetsorientierte sowie die entwicklungsorientierte Denkweise, welche in den letzten drei Dekaden die Außen- und Sicherheitspolitik Irans geprägt haben, genau dargestellt. Darüber hinaus werden neben einer kleinen Exkursion zum weltweiten Energiemarkt, die Möglichkeiten und Herausforderungen des Irans als potenziellen Energieakteur behandelt. In diesem Zusammenhang wird die 20-Jährige Zukunftsperspektive, eine Art nationaler Strategieplan für die kommenden Jahre und die daraus resultierenden Ziele, insbesondere im Energiesektor, vorgestellt.
Basierend auf den Ideen der Interdependenztheorie, welche im Gegensatz zum Neo-Realismus, wirtschaftlichen Kooperationen als Basis der politischen Beziehungen betrachtet, versucht diese Arbeit herauszufinden, ob und in Wieweit sich die wirtschaftlichen Kooperationen, insbesondere im Energiebereich, als Basis für die Außenbeziehungen des Irans eignen bzw. ob diese neben einer positiven Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich auch zu einer politischen Kooperation und somit zu einer Normalisierung der Außenbeziehungen Irans führen können. Wie aus den drei Fallbeispielen dieser Arbeit hervorgeht, blieben die Bemühungen des Irans, insbesondere unter Hashemi Rafsanjani und Chatami, die wirtschaftlichen Beziehungen als Basis für die Normalisierung der Beziehungen mit Westen zu nützen, weitgehend erfolglos. Die Beispiele zeigen, dass trotz gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen, die Kooperationen aufgrund von politischen Krisen und Konflikten zum Scheitern verurteilt wurden. Wie aus den Ergebnissen dieser Arbeit hervorgeht, erscheinen die Ziele der 20- Jährigen Zukunftsperspektive im Energiebereich durch Anwendung entwicklungsorientierter Strategien und ohne Lösung internationaler Konflikte, insbesondere mit den USA, nicht möglich.