Abstract (deu)
Die primäre fokale Hyperhidrosis stellt eine Erkrankung, die durch ein exzessives Maß an Schweiß charakterisiert ist und oftmals starke Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der betroffenen Personen hat (Achenbach, 2004; Rzany & Hund, 2003). Bisherige Untersuchungen zeigen Zusammenhänge von Hyperhidrosis, Sozialer Angst und Lebensqualität (Kumagai et al., 2005; Milanez de Campos et al., 2003; Panhofer et al., 2006; Telaranta, 1998). Ziel der vorliegenden Studie ist die systematische Analyse von Auswirkungen der primären fokalen Hyperhidrosis auf die psychosoziale Situation, unter besonderer Beachtung der gesundheitsbezogenen Dimensionen der Lebensqualität von Betroffenen, wie auch eine Evaluation eines T4-Sympathikusblocks. Insgesamt wurden 68 Personen getestet, wobei nach erfolgter ESB 25 an der zweiten Testung und 11 an der dritten Testung 8-12 Monate später teilnahmen. Neben einem diagnostischen Interview und pathologiespezifischen Fragen wurden der SF-36 zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, der LSAS und SIAS zur Erfassung der Sozialen Angst, sowie der UFB zur Erfassung Sozialer Kompetenzen für die Untersuchung verwendet. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestätigen vor allem einen direkten Zusammenhang zwischen Sozialer Angst und psychischem Wohlbefinden (β=-0.57; p<0.001) als Teilbereich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Ebenfalls konnten Verbesserungen in der soziale Funktionsfähigkeit (T2[24]: T=-3.715; p<0.001; T3[2,9]: F=5.190; ε=0.779; p<0.013) und der Angst vor Interaktionen (T2[24]: T=3.145; p<0.004; T3[2,9]: F=5.190; ε=0.878; p<0.023) nachgewiesen werden. Bezüglich der Sozialer Kompetenzen und des Vermeidungsverhaltens der betroffenen Personen konnten keine signifikanten Veränderungen über die Testzeitpunkte festgestellt werden. Die Ergebnisse implizieren nicht lediglich einen guten und anhaltenden Erfolg der ESB, sondern zeigen auch die Wichtigkeit eines biopsychosozialen Ansatzes auf.