Abstract (deu)
Krebs ist eine Erkrankung, deren Anzahl an betroffenen Personen und Todes¬fällen stetig steig. Mittlerweile sterben weltweit bereits 7,6 Millionen Menschen pro Jahr.
Die Krebstherapie besteht aus drei Hauptsäulen, chirugisch Therapie, Radiotherapie und Chemotherapie. Metall-Komplexe gehören zu einer der unterschiedlichen Substanzklassen in der Chemotherapie. Zytostatika auf Platinbasis sind bereits in Verwendung, aber auch andere Komplexe mit unterschiedlichen Metallzentren zeigen ein hohes Potential, als tumor¬hemmende Substanzen eingesetzt zu werden. Als interessante Kandidaten bieten sich zum Beispiel Ruthenium, welches Eisen imitieren kann, sowie Osmium oder Kupfer, das eine große Rolle in biologischen Systemen spielt, an. Die Kombination von Metallen mit biologisch aktiven Liganden kann dieses Potential noch steigern.
In dieser Arbeit wurden Kupfer-Komplexe mit Indoloquinolin Liganden untersucht. Auch einige Ruthenium- und Osmium-Komplexe mit Indoloquinolin Liganden wurden auf ihre Zytotoxizität getestet. Indoloquinoline sind biologisch aktive Liganden und haben wegen ihrer planaren Struktur die Möglichkeit in die DNA zu interkalieren. Das Ziel dieser Arbeit war es, Struktur-Wirkungs-Beziehungen sowie andere zelluläre Effekte festzustellen.
Die Zytotxizität wurde mittels MTT-Assay ermittelt. Die drei verwendeten Zelllinien, A549 (nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom), CH1 (Ovarialkarzinom) und SW480 (Kolonkarzinom), zeigen unterschiedliche Sensitivitäten gegen verschiedene Zytostatika. A549 ist eine multidrug-resistente Zelllinie, wohingegen CH1 auf ein breites Spektrum an Substanzen anspricht.
Alle getesteten Kuperkomplexe zeigten eine sehr hohe Zytotoxizitt in allen drei Zelllinien. Es wurden einige IC50-Werte im nanomolaren Bereich gefunden. Die Ruthenium- und Osmium-Verbindungen hingegen waren weniger aktiv als erwartet.
Zellzyklus-Untersuchungen mittels Durchflusszytometrie wurden durchgeführt, um den Einfluss der Kupfer-Komplexe auf den Zellzyklus zu untersuchen. Weiters wurden auf Grund der planaren Struktur der Indoloquinoline DNA-interkalierende Eigenschaften mittels Methylgrün-Assay untersucht, um fest¬zustellen, ob dies einen möglichen Wirkmechanismus darstellt. Es konnten jedoch keine Effekte auf den Zellzyklus und keine Interkalationseigenschaften im Methylgrün-Assay gefunden werden.
Western Blotting wurde als Methode herangezogen, um Apoptoseinduktion durch die neuen Kupfer-Komplexe nachzuweisen. Die Spaltung des Caspase-Substrats PARP wurde als Apoptoseindikator herangezogen. Mit zunehmender Konzentration der zu testenden Substanzen konnte ein Anstieg an gespaltenem PARP festgestellt werden.