Abstract (deu)
Der Ausbildungsweg der Lehre ist der am häufigsten gewählte
Bildungsweg in Österreich. Im Jahr 2009 wiesen 39% der erwerbstätigen Personen einen Lehrabschluss vor. Im Forschungsbericht des Institutes für Bildungsforschung der Wirtschaft 2010 wurden 4 231 Jugendliche erhoben, die im Jahr 2009 eine Lehrausbildung in Tirol begonnen hatten.
Dies ist im Vergleich über die Jahre 1999 bis 2009 ein Anstieg der Lehranfänger von 6% (vgl. Schneeberger & Nowak, 2010). Die Lehrausbildung in Österreich gestaltet sich als duales System. Die Lehrlinge werden im Betrieb mit den praktischen Kompetenzen ihres Berufes vertraut gemacht, während sie in der begleitenden Berufsschule theoretisches Hintergrund- und Allgemeinwissen erwerben.
Die Anstrengungsvermeidung, als „in der Regel durchaus bewusst eingesetzte Strategie zur Vermeidung aversiv erlebter Anstrengungen mit dem Ziel, das eigene Wohlbefinden zu steigern“ (Rollett & Bartram, 1998,
S.9), ist im schulischen Kontext ein recht gut erforschtes Phänomen. Im betrieblichen Umfeld von Lehrlingen liegt seit 2010 eine Forschungsarbeit von Elian (2010) vor. Die vorliegende Diplomarbeit und die im Zuge derer
durchgeführte Fragebogenstudie sollen einen weiteren Beitrag zur Erforschung des Phänomens der Anstrengungsvermeidung in der Lehrausbildung leisten und sich, im Besonderen, dem Aspekt des Zusammenhangs dieser Form der „Antimotivation“ zwischen dem Umfeld
des Betriebes und der Berufsschule widmen.