Abstract (deu)
Eingebettet in den theoretischen Rahmen der Mediendemokratie geht vorliegende Diplomarbeit der Ausgestaltung von Regierungskommunikation in Österreich über drei ausgewählte EU-Themen nach, zu denen ein unterschiedliches Meinungsklima innerhalb der
Bevölkerung vermutet wird. Die untersuchten Zeitpunkte sind der EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 (positive Stimmung in der Bevölkerung), der Reformvertrag von Lissabon 2008
(neutrale Stimmung) sowie – als aktuelles Ereignis – der Euro-Rettungsschirm 2010 (ablehnende Haltung großer Bevölkerungsteile).
Mittels anspruchsvollem Methodenmix qualitativer und quantitativer Analysen stellt die Autorin die politische Öffentlichkeitsarbeit der Regierung – zu allen drei
Untersuchungszeitpunkten SPÖ-ÖVP-Koalitionen – sowohl zur Politikherstellung innerhalb des Parlaments, als auch zur Politikdarstellung für die Öffentlichkeit (Schwerpunkt der
Arbeit) dar. Eine strukturelle Analyse politischer Einrichtungen und Handlungsweisen bzgl. einer Tendenz zur Mediendemokratie wird ebenso durchgeführt, wie Quantität und Qualität der Kommunikationsakte oder ein – hier kausal noch nicht nachweisbarer – Einfluss der (vermuteten) Bevölkerungsmeinung auf die Art der Kommunikation untersucht werden. Als Kommunikatoren rücken Regierungspolitiker wie deren PR-Sprecher gleichermaßen in den Blickpunkt. Um die umfassenden Ergebnisse des empirischen Teils richtig zu interpretieren,
sind zwei Kapitel theoretischen Überlegungen zu politischer Kommunikation und Öffentlichkeit bzw. europäischer Integration gewidmet.
Ziel der Arbeit war es, politik- und kommunikationswissenschaftliche Analysen und
Theorien zu verknüpfen, um diese an einem Fallbeispiel der Regierungskommunikation über EU-Themen in Österreich anzuwenden und damit einen Beitrag zu liefern für ein besseres Verständnis zur schwierigen Kommunikationskonstellation in der Europäischen Union bzw.
in den Mitgliedsstaaten über die Gemeinschaft.