Abstract (deu)
Die Ukraine hat besonders durch die „Orangene Revolution― Ende 2004 an Aufmerksamkeit in der europäischen Öffentlichkeit gewonnen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Demokratisierungspolitik der Europäischen Union auf das politische System der Ukraine und setzt den Einfluss der Europäischen Union auf die Ukraine in Verbindung zu den tatsächlichen Fortschritten im Transformations- und Demokratisierungsprozess des Landes.
Der Autor folgt dabei den beiden wesentlichen Forschungsfragen, inwiefern die Europäische Union durch ihre Maßnahmen einen messbaren Einfluss auf die Demokratisierungsvorgänge in der Ukraine ausgeübt hat und welche Motivationen diesen Demokratisierungsbestrebungen zugrunde liegen. Er kommt zu dem deutlichen Ergebnis, dass die Europäische Union im Rahmen ihrer Nachbarschaftspolitik nur dann erfolgreich auf die Transformations-länder einwirken kann, wenn ihre Anreize attraktiv genug sind, um für das Empfängerland dadurch interessant zu bleiben. In Bezug auf die neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union hat sich dieses System durchaus als wirkungsvoll erwiesen, bei der Ukraine ist allerdings vor allem die fehlende Beitrittsperspektive zur Europäischen Union ein Hauptgrund für die eher mäßige Akzeptanz der Demokratisierungsmaßnahmen. Aber auch die Europäische Union selbst sieht nicht immer die Demokratisierung als ihre wichtigste Förderperspektive.
Die Arbeit analysiert sowohl die Auswirkungen der ukrainischen Ost-West-Spaltung auf den Demokratisierungsprozess, als auch die geostrategische Herausforderung, die das zweitgrößte Land Europas für den Westen einerseits und für Russland andererseits darstellt. Dabei wird die demokratische Konsolidierung der Ukraine aus theoretischer, sowie realpolitischer Sicht dokumentiert und die Verbindungen zur Europäischen Union durch den Autor beleuchtet.