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Title (deu)
Untersuchungen zum Ablaut der neutralen s-Stämme des Indogermanischen
Author
Stefan Höfler
Adviser
Melanie Malzahn
Assessor
Melanie Malzahn
Abstract (deu)
Die neutralen s-Stämme stellen eine gut bezeugte Kategorie innerhalb der indogermanischen Sprachen dar. Durch die vergleichende Methode lässt sich ein grundsprachliches Paradigma rekonstruieren, das die direkte Grundlage der einzelsprachlichen Fortsetzer im altindischen, altiranischen, griechischen, italischen, anatolischen, keltischen und slawischen Bereich (in diesen Sprachzweigen wurde die Kategorie nämlich fortgeführt) bildet. Wie SCHINDLER in seinem 1975 erschienenen Aufsatz „Zum Ablaut der neutralen s-Stämme des Indogermanischen“ jedoch aufzeigte, stellt dieses Standardparadigma nicht den ursprünglichen Zustand dar. Er wies die neutralen s-Stämme aufgrund einer Reihe von unterschiedlichen Hinweisen der proterokinetischen Akzent- und Ablautklasse zu, stellte jedoch wegen einzelsprachlicher dehnstufiger Fortsetzer zusätzlich die Möglichkeit in den Raum, dass es auch akrostatische s-Stämme gegeben haben könnte. Ziel meiner Diplomarbeit ist es, aufbauend auf SCHINDLERs Aufsatz und den seither erschienenen Arbeiten zu diesem Thema den Wurzelablaut der neutralen s-Stämme genaueren Untersuchungen zu unterziehen, um einerseits weitere Hinweise zur Bekräftigung des Ansatzes eines ursprünglich proterokinetischen Paradigmas zu sammeln, andererseits um zu überprüfen, ob das Postulat von akrostatischen s-Stämmen gerechtfertigt ist. Auf dem Weg dorthin ist es nötig, die Entwicklung der s-Stämme in den zwölf indogermanischen Sprachzweigen einzeln zu untersuchen: Sind sie als Kategorie fortgesetzt? Wenn nicht, mit welcher Stammklasse sind sie zusammengefallen? Welche Neutra sind ererbt, welche sind Neubildungen? Welchen Wurzelablaut zeigen die ererbten Bildungen? Lässt sich von der Vollstufe abweichender Wurzelablaut durch Analogie erklären oder reflektiert er grundsprachliche Verhältnisse? Im Laufe der Untersuchung wird sich zeigen, dass die Dehnstufe, die als Hinweis auf akrostatische Flexion galt, möglicherweise vielmehr eine wurzelinhärente Eigenschaft darstellt, die man als NARTEN-Charakter bezeichnen kann und in Zukunft noch näherer Untersuchung bedürfen wird.
Keywords (deu)
Indogermanistiks-StämmeNominalmorphologie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1282879
rdau:P60550 (deu)
193 S.
Number of pages
194
Members (1)
Title (deu)
Untersuchungen zum Ablaut der neutralen s-Stämme des Indogermanischen
Author
Stefan Höfler
Abstract (deu)
Die neutralen s-Stämme stellen eine gut bezeugte Kategorie innerhalb der indogermanischen Sprachen dar. Durch die vergleichende Methode lässt sich ein grundsprachliches Paradigma rekonstruieren, das die direkte Grundlage der einzelsprachlichen Fortsetzer im altindischen, altiranischen, griechischen, italischen, anatolischen, keltischen und slawischen Bereich (in diesen Sprachzweigen wurde die Kategorie nämlich fortgeführt) bildet. Wie SCHINDLER in seinem 1975 erschienenen Aufsatz „Zum Ablaut der neutralen s-Stämme des Indogermanischen“ jedoch aufzeigte, stellt dieses Standardparadigma nicht den ursprünglichen Zustand dar. Er wies die neutralen s-Stämme aufgrund einer Reihe von unterschiedlichen Hinweisen der proterokinetischen Akzent- und Ablautklasse zu, stellte jedoch wegen einzelsprachlicher dehnstufiger Fortsetzer zusätzlich die Möglichkeit in den Raum, dass es auch akrostatische s-Stämme gegeben haben könnte. Ziel meiner Diplomarbeit ist es, aufbauend auf SCHINDLERs Aufsatz und den seither erschienenen Arbeiten zu diesem Thema den Wurzelablaut der neutralen s-Stämme genaueren Untersuchungen zu unterziehen, um einerseits weitere Hinweise zur Bekräftigung des Ansatzes eines ursprünglich proterokinetischen Paradigmas zu sammeln, andererseits um zu überprüfen, ob das Postulat von akrostatischen s-Stämmen gerechtfertigt ist. Auf dem Weg dorthin ist es nötig, die Entwicklung der s-Stämme in den zwölf indogermanischen Sprachzweigen einzeln zu untersuchen: Sind sie als Kategorie fortgesetzt? Wenn nicht, mit welcher Stammklasse sind sie zusammengefallen? Welche Neutra sind ererbt, welche sind Neubildungen? Welchen Wurzelablaut zeigen die ererbten Bildungen? Lässt sich von der Vollstufe abweichender Wurzelablaut durch Analogie erklären oder reflektiert er grundsprachliche Verhältnisse? Im Laufe der Untersuchung wird sich zeigen, dass die Dehnstufe, die als Hinweis auf akrostatische Flexion galt, möglicherweise vielmehr eine wurzelinhärente Eigenschaft darstellt, die man als NARTEN-Charakter bezeichnen kann und in Zukunft noch näherer Untersuchung bedürfen wird.
Keywords (deu)
Indogermanistiks-StämmeNominalmorphologie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1282880
Number of pages
194