Abstract (deu)
Das nukleare Nichtverbreitungsregime steht an einem Scheideweg. Mehr als 40 Jahre sind seit dem Inkrafttreten des Nichtverbreitungsvertrags (NPT) vergangen, doch nach wie vor bleibt eine kernwaffenfreie Welt (Global Zero) Utopie. Noch gilt Nonproliferation als anerkannte Völkerrechtsnorm und Kernwaffenstreben als illegitim, doch irgendwann werden die nuklearen "Habenichtse" für ihren Kernwaffenverzicht die versprochene Gegenleistung einfordern: die vollständige Abrüstung der fünf Atommächte. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird der Fokus explizit auf den europäischen Kontinent gerichtet, im Speziellen auf die drei EU-Großmächte Frankreich, Großbritannien und Deutschland und ihre Rolle im Nichtverbreitungsregime. Anhand zweier Beispiele - den NPT-Überprüfungskonferenzen von 2005 und 2010 - wird analysiert, welche Positionen die gewählten Länder in den wichtigsten Themenfeldern der Nonproliferation zurzeit vertreten bzw. ob/wie sich die jeweiligen Positionen im Verlauf von fünf Jahren verändert haben. Als Vergleichsfolie dienen dabei die USA, der bis heute wichtigste Akteur in Rüstungsfragen. Das theoretische Fundament der Arbeit bildet die Regimetheorie nach Robert O. Keohane.