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Title (deu)
Politische Partizipation Studierender in Honduras
zwischen Legitimität, Konvention und Protest
Author
Nepomuk Hurch
Adviser
Franz Kolland
Assessor
Franz Kolland
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit basiert auf der Annahme, dass globale, soziale und ökonomische Wandlungsprozesse, ebenso wie die aktuelle Krise der Weltwirtschaft, Druck auf bislang dominante politische Strukturen und demokratische Systeme der Partizipation ausüben, was in Folge das Konstrukt der Politischen Legitimität herausfordert. Diese Prozesse erfassen so genannte „industrialisierte“ Länder ebenso wie „Entwicklungsländer“ seit geraumer Zeit. Sie finden Ausdruck etwa in neuen Machtasymmetrien zwischen ökonomischen und politischen Akteuren, oder in wachsenden globalen, wie lokalen Ungleichheiten. Das honduranische politische System scheint, vor allem in jüngerer Zeit, von besonders mangelhafter Einlösung Politischer Legitimität gekennzeichnet. Dies wird in der Einleitung der vorliegenden Arbeit genauer behandelt. In diesem Kontext wird die zentrale Forschungsfrage formuliert: In welcher Art und Weise beeinflussen Politische Legitimität (verstanden als die subjektive Evaluation der verschiedenen Institutionen des politischen Systems) und demokratische Einstellungen verschiedene Formen politischen Verhaltens von Studierenden an honduranischen Universitäten? Welche Rolle spielen soziale Merkmale und andere Faktoren in diesen Beziehungen? Der theoretische Teil dieser Arbeit geht der Frage nach der Bedeutung von politischer Partizipation in Demokratiegeschichte und -theorie, sowie in der Entwicklungspolitik, nach. Des Weiteren werden Entwicklung, Methodik und wichtige Erkenntnisse der empirischen Partizipationsforschung vorgestellt. Vor allem von Letzteren werden spezifischere Forschungsfragen abgeleitet und Hypothesen formuliert. Um diese zu testen wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt und eine Online-Befragung in Honduras durchgeführt. Mit der engagierten Hilfe einiger KollegInnen in Honduras, die den Fragebogen unter den Studierenden verbreitet haben, überschritt der Datensatz letztlich eine Anzahl von 350 Fällen. Bei der Beurteilung der Ergebnisse muss bedacht werden, dass die Beantwortung auf Online-Partizipation beruhte, was die Repräsentativität einschränkt. Neben anderen Ergebnissen zeigten die Daten eine Art Polarisierung zwischen Wählen (bei den nationalen Wahlen 2009) und den meisten anderen Formen politischer Partizipation, insbesondere Protest, ausgedrückt in negativen statistischen Beziehungen. Während niedrige politische Legitimität mit Wahlenthaltung verbunden schien, führte sie nicht zu politischer Passivität, sondern erhöhte eher die Wahrscheinlichkeit der Partizipation in anderen Bereichen. Niedrige Legitimität schien sehr verbreitet zu sein und war mit einem geringen Ausmaß an wahrgenommener Demokratie verbunden (sehr schiefe Verteilungen stellen allerdings auch das Messinstrument in Frage). Soziale Merkmale wie Alter oder Geschlecht zeigten keinen bedeutenden Einfluss auf politische Einstellungen und politisches Verhalten. Andere Faktoren allerdings, wie Links-Rechts Selbsteinstufung oder die Frage danach, ob an privaten oder öffentlichen Universitäten studiert wird, zeigten Effekte. Eine große Anzahl von Studierenden hat der Befragung (teilweise längere) Kommentare zum Thema angefügt. Diese finden sich (in anonymisierter Form) im Anhang der Arbeit. Sie sollen tiefere Einblicke in die politischen Einstellungen und Verhaltensweisen der honduranischen Studierenden ermöglichen.
Abstract (eng)
The present diploma thesis is based on the assumption that global, social and economic processes of change, as well as the current world economic crisis, put pressure on the hitherto dominant political structures and democratic systems of participation, which in turn challenges the concept of political legitimacy. These processes are affecting so called »industrial« societies in the same manner as they have been affecting »developing« countries for a while now. They are expressed (e.g.) in a new asymmetry in the power relations between economic and political actors, as well as by growing global and local inequalities. The Honduran political system in particular seems to be, especially in recent times, in a notably fragile state of political legitimacy, a topic that will be discussed in the introduction to the present work. In this context the central research question is specified: How do political legitimacy (understood to be the subjective evaluation of the various institutions of the political system) and democratic attitudes determine multiple forms of political behavior among the Honduran university-student population? How do social characteristics and other factors affect these relationships? The theoretical section of this work examines the significance of political participation in democratic history, theory and politics, as well as in development policy. Furthermore the development, methodology and findings of empirical research on participation are discussed. On the latter part more specific questions and hypotheses are formulated. To evaluate them, a quantitative questionnaire was designed and an online-survey was carried out in Honduras. With the help of several colleagues in Honduras in distributing the survey, the sample size exceeded 350 respondents. The questionnaire required online participation, and the findings within should be understood with that in mind. The analysis of the data showed (among other things) a kind of polarization in conjunction with a negative relationship between voting (in the 2009 national elections) and most other forms of political participation, particularly protest. While low political legitimacy was connected to abstention from voting, it did not lead to general political passivity, but increased the respondents’ likelihood to participate in various alternative arenas. Low political legitimacy seemed to be a serious issue among the sample and was related to a low level of perceived democracy (the skewness of distribution, however, raises questions about the tools used for measurement). Social characteristics (such as age and sex) did not seem to influence political attitudes and bevaviour considerably; factors such as left-right self-assessment and whether students were studying at a private or public university, however, did show an effect. A great number of students added comments to the questionnaire; these are included in the appendix of the present work (in anonymous form). They should allow for deeper insides into the political attitudes of the Honduran student population.
Keywords (deu)
Politische PartizipationPolitische LegitimitätStudierendeHonduras
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1283848
rdau:P60550 (deu)
151 S. : graph. Darst.
Number of pages
163
Members (1)
Title (deu)
Politische Partizipation Studierender in Honduras
zwischen Legitimität, Konvention und Protest
Author
Nepomuk Hurch
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit basiert auf der Annahme, dass globale, soziale und ökonomische Wandlungsprozesse, ebenso wie die aktuelle Krise der Weltwirtschaft, Druck auf bislang dominante politische Strukturen und demokratische Systeme der Partizipation ausüben, was in Folge das Konstrukt der Politischen Legitimität herausfordert. Diese Prozesse erfassen so genannte „industrialisierte“ Länder ebenso wie „Entwicklungsländer“ seit geraumer Zeit. Sie finden Ausdruck etwa in neuen Machtasymmetrien zwischen ökonomischen und politischen Akteuren, oder in wachsenden globalen, wie lokalen Ungleichheiten. Das honduranische politische System scheint, vor allem in jüngerer Zeit, von besonders mangelhafter Einlösung Politischer Legitimität gekennzeichnet. Dies wird in der Einleitung der vorliegenden Arbeit genauer behandelt. In diesem Kontext wird die zentrale Forschungsfrage formuliert: In welcher Art und Weise beeinflussen Politische Legitimität (verstanden als die subjektive Evaluation der verschiedenen Institutionen des politischen Systems) und demokratische Einstellungen verschiedene Formen politischen Verhaltens von Studierenden an honduranischen Universitäten? Welche Rolle spielen soziale Merkmale und andere Faktoren in diesen Beziehungen? Der theoretische Teil dieser Arbeit geht der Frage nach der Bedeutung von politischer Partizipation in Demokratiegeschichte und -theorie, sowie in der Entwicklungspolitik, nach. Des Weiteren werden Entwicklung, Methodik und wichtige Erkenntnisse der empirischen Partizipationsforschung vorgestellt. Vor allem von Letzteren werden spezifischere Forschungsfragen abgeleitet und Hypothesen formuliert. Um diese zu testen wurde ein standardisierter Fragebogen entwickelt und eine Online-Befragung in Honduras durchgeführt. Mit der engagierten Hilfe einiger KollegInnen in Honduras, die den Fragebogen unter den Studierenden verbreitet haben, überschritt der Datensatz letztlich eine Anzahl von 350 Fällen. Bei der Beurteilung der Ergebnisse muss bedacht werden, dass die Beantwortung auf Online-Partizipation beruhte, was die Repräsentativität einschränkt. Neben anderen Ergebnissen zeigten die Daten eine Art Polarisierung zwischen Wählen (bei den nationalen Wahlen 2009) und den meisten anderen Formen politischer Partizipation, insbesondere Protest, ausgedrückt in negativen statistischen Beziehungen. Während niedrige politische Legitimität mit Wahlenthaltung verbunden schien, führte sie nicht zu politischer Passivität, sondern erhöhte eher die Wahrscheinlichkeit der Partizipation in anderen Bereichen. Niedrige Legitimität schien sehr verbreitet zu sein und war mit einem geringen Ausmaß an wahrgenommener Demokratie verbunden (sehr schiefe Verteilungen stellen allerdings auch das Messinstrument in Frage). Soziale Merkmale wie Alter oder Geschlecht zeigten keinen bedeutenden Einfluss auf politische Einstellungen und politisches Verhalten. Andere Faktoren allerdings, wie Links-Rechts Selbsteinstufung oder die Frage danach, ob an privaten oder öffentlichen Universitäten studiert wird, zeigten Effekte. Eine große Anzahl von Studierenden hat der Befragung (teilweise längere) Kommentare zum Thema angefügt. Diese finden sich (in anonymisierter Form) im Anhang der Arbeit. Sie sollen tiefere Einblicke in die politischen Einstellungen und Verhaltensweisen der honduranischen Studierenden ermöglichen.
Abstract (eng)
The present diploma thesis is based on the assumption that global, social and economic processes of change, as well as the current world economic crisis, put pressure on the hitherto dominant political structures and democratic systems of participation, which in turn challenges the concept of political legitimacy. These processes are affecting so called »industrial« societies in the same manner as they have been affecting »developing« countries for a while now. They are expressed (e.g.) in a new asymmetry in the power relations between economic and political actors, as well as by growing global and local inequalities. The Honduran political system in particular seems to be, especially in recent times, in a notably fragile state of political legitimacy, a topic that will be discussed in the introduction to the present work. In this context the central research question is specified: How do political legitimacy (understood to be the subjective evaluation of the various institutions of the political system) and democratic attitudes determine multiple forms of political behavior among the Honduran university-student population? How do social characteristics and other factors affect these relationships? The theoretical section of this work examines the significance of political participation in democratic history, theory and politics, as well as in development policy. Furthermore the development, methodology and findings of empirical research on participation are discussed. On the latter part more specific questions and hypotheses are formulated. To evaluate them, a quantitative questionnaire was designed and an online-survey was carried out in Honduras. With the help of several colleagues in Honduras in distributing the survey, the sample size exceeded 350 respondents. The questionnaire required online participation, and the findings within should be understood with that in mind. The analysis of the data showed (among other things) a kind of polarization in conjunction with a negative relationship between voting (in the 2009 national elections) and most other forms of political participation, particularly protest. While low political legitimacy was connected to abstention from voting, it did not lead to general political passivity, but increased the respondents’ likelihood to participate in various alternative arenas. Low political legitimacy seemed to be a serious issue among the sample and was related to a low level of perceived democracy (the skewness of distribution, however, raises questions about the tools used for measurement). Social characteristics (such as age and sex) did not seem to influence political attitudes and bevaviour considerably; factors such as left-right self-assessment and whether students were studying at a private or public university, however, did show an effect. A great number of students added comments to the questionnaire; these are included in the appendix of the present work (in anonymous form). They should allow for deeper insides into the political attitudes of the Honduran student population.
Keywords (deu)
Politische PartizipationPolitische LegitimitätStudierendeHonduras
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1283849
Number of pages
163