Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit ist der Versuch, einen Aspekt des Zusammenlebens von Menschen innerhalb keltischer Gesellschaften in der Eisenzeit zu beleuchten. Sie befasst sich mit den möglichen Konflikten jener Zeit und deren Vermeidung oder Lösungen. Bevor das Rechtssystem einer Gesellschaft analysiert werden kann, ist es erforderlich, die grundlegenden Merkmale ihrer Gesellschaftsordnung nach ihrem sozialen Gefüge und ihrer ideologischen Ausrichtung zu kennen. Anhand der angegebenen Literatur habe ich versucht, ein Bild der keltischen Stammes- und Ständegesellschaft zu geben. Da uns von der eisenzeitlichen, keltischstämmigen Bevölkerung selbst keine schriftlichen Zeugnisse vorliegen, sind wir in erster Linie auf die Nachrichten bei antiken Autoren angewiesen. Erst aus christlicher Zeit sind uns Texte des keltischen Rechts aus Irland und Wales überliefert. Diese bereits schriftlich festgehaltenen und überlieferten Zeugnisse von keltischen Rechtsgepflogenheiten basieren auf dem diesem Kulturraum immanenten Rechtsverständnis, wie es mit großer Wahrscheinlichkeit seit vielen Generationen tradiert wurde.
Die keltischen Stämme entwickelten im Laufe ihrer Geschichte, wie andere indogermanische Bevölkerungsgruppen auch, Vorsorgemethoden zur Vermeidung von Konflikten, wie unter anderem klar geregelte Verträge und Bürgschaften.
Sofern diese Konfliktvermeidungsmechanismen nicht gegriffen hatten und die beabsichtigten Resultate nicht zu erreichen waren, musste es zu Lösungen der bereits entstandenen Konfrontationen kommen. Behandelt werden in dieser Arbeit sowohl gewaltfreie, wie Lösungen mit geregelter Gewalt.
Verschiedene Umstände konnten aber die Lebenssituation derart beeinträchtigen, dass auch immer wieder zu ungeregelten Gewaltmaßnahmen gegriffen wurde.
Diese Arbeit soll einen Einblick in die Bemühungen der eisenzeitlichen Menschen gewähren, das Zusammenleben der immer zahlreicher werdenden Individuen zu ermöglichen und zu gestalten.