Abstract (deu)
Diese Arbeit behandelt die Berichterstattung in drei österreichischen Printmedien über Corporate Social Responsibility (CSR) in Bezug auf den Typus von Organisationen (Umsatz, Größe, Branche, Beschäftigtenanzahl, Niederlassung, Internationalisierung), die Nachrichtenfaktoren und der redaktionelle Linie von Medien. Theoretischer Bezugsrahmen bildet die Nachrichtenwerttheorie, die davon ausgeht, dass JournalistInnen Nachrichten anhand von Selektionskriterien – den Nachrichtenfaktoren – auswählen. Beachtung in der Untersuchung wird zudem der redaktionellen Linie geschenkt, basierend auf der Annahme, dass jede Zeitung durch ein publizistisches Profil geprägt wird. Es wird untersucht, wie über CSR und Organisationen in den Zeitungen Der Standard (Qualitätszeitung), Kronen Zeitung (Boulevardzeitung) und dem Wirtschaftsblatt (Fachzeitung) unter Berücksichtigung der Nachrichtenfaktoren Erfolg, Schaden, Prominenz und Personalisierung berichtet wird.
Die Ergebnisse liefern interessante Erkenntnisse: Durchschnittlich kommen 1,86 Nachrichtenfaktoren von den vier untersuchten Nachrichtenfaktoren in der CSR-Berichterstattung vor. Die Berichterstattung über CSR und Organisationen ist überwiegend positiv, das heißt sie wird mit Erfolgs-Nachrichtenfaktoren belegt – von den vier Nachrichtenfaktoren kommt der Erfolgs-Nachrichtenfaktor am Häufigsten vor. Die Personalisierung nimmt eine wichtige Rolle bei der Berichterstattung ein, umso weniger wichtig erscheint der Nachrichtenfaktor Prominenz. Der Nachrichtenfaktor Schaden weist das geringste Vorkommen der vier Nachrichtenfaktoren in den drei Zeitungen auf.
Die redaktionelle Linie äußert sich nur teilweise, nämlich bei den Erfolgs- und Schadensnachrichtenfaktoren: Das Boulevardmedium Kronen Zeitung berichtet sehr positiv und wenig kritisch im Sinne von Schadens-Nachrichtenfaktoren über CSR, der Standard als Qualitätsmedium am ausgewogensten bei der Zuschreibung dieser Nachrichtenfaktoren. Anders bei der Personalisierung- und Prominenz: Diese Nachrichtenfaktoren verzeichnet das höchste Vorkommen in dem Qualitätsmedium Standard, wie es doch eigentlich einem Boulevardmedium zugeschrieben wird. Bei den Organisationsmerkmalen wird deutlich, dass in allen Zeitungen, wenn es um CSR geht, am meisten über internationale österreichische Großunternehmen berichtet wird.