Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit setzt sich mit der Kompetenzerwartungshaltung von Arbeitgebern, in Bezug auf jugendliche Bewerber um den Posten einer Lehrstelle, auseinander. Es wird versucht, einen Zusammenhang zwischen den Wünschen bzw. Vorstellungen der befragten Lehrlingsausbildner und allgemeinen Daten, wie deren Alter, Geschlecht, Schulbildung etc. zu erkennen.
Der dieser Untersuchung zu Grunde liegende Begriff der Kompetenzen wurde deswegen gewählt, da es gerade im Themenbereich Lehre kaum Studien gibt, die diesen zur Grundlage haben. Darum ist es auch notwendig, eine klare Abgrenzung zu verwandten Bezeichnungen, wie Qualifikationen, Kenntnisse etc., vorzunehmen.
Um den umfassenden und breit gefächerten Begriff der Kompetenzen in eine Form zu bringen, die es erlaubt eine empirische Erhebung vorzunehmen, bedarf es eines Modells, das eine gewisse Struktur in die Thematik bringt. Dieses wurde im Kompetenzatlas von HEYSE/ERPENBECK (2009) gefunden. Es handelt sich ein gegliedertes Raster mit 64 Teilkompetenzen, welche nach einem klar strukturierten Schema geordnet wurden. Jeweils 16 verkörpern in weiterer Folge eine von vier Kompetenzgruppen. Um das erwähnte Modell der Zielgruppe dieser Untersuchung, 15-jährigen Schulabgängern, anzupassen, wurde eine leicht abgewandelt Form, der sogenannte Kompetenzatlas für Jugendliche (HEYSE/ERPENBECK, 2009), verwendet.
Als Erhebungsinstrument diente ein geschlossener Fragebogen. Die befragten Lehrlingsausbildner sollten darin bewerten, in welchem Maße jede der angesprochenen 64 Teilkompetenzen für die Ausübung des jeweiligen Lehrberufs notwendig sei. Die Beurteilungsskala reicht von 0 Punkten (bedeutungslos) bis zu max. 10 Punkten (unverzichtbar).
Den geografischen Rahmen der Untersuchung stellen das niederösterreichische Triestingtal und seine nähere Umgebung dar. In die Studie mit einflossen 165 gültig beantwortete Fragebögen. Als Auswertungsinstrument diente das Statistikprogramm SPSS (Version 14.0). Die Feststellung signifikanter Zusammenhänge erfolgte mittels t-Test für unabhängige Variablen.
In den Ergebnissen zeigt sich, dass grundsätzlich von 15-jährigen Lehrlingen ein hohes Maß an Kompetenzen erwartet wird. Der Gesamtmittelwert aller Befragten für alle 64 Teilkompetenzen beträgt 7,33 Punkte (bei max. 10). Die vier großen Kompetenzgruppen werden relativ ausgeglichen bewertet, mit einer leichten Erhöhung bei Sozial- bzw. Persönlichkeitskompetenzen. Frauen legen, wie erwartet, in höherem Maße auf soziale Kompetenzen Wert. Bei den Variablen Schulbildung und Position im Unternehmen können keine signifikanten Unterschiede zwischen den Befragten festgestellt werden. Auch branchenspezifisch sind keine auffälligen Besonderheiten der Kompetenzerwartung zu verzeichnen. Auffällig ist ein Zusammenhang zwischen der jüngsten und der ältesten Gruppe an Probanden. Beide beurteilten die eher auf konservativen Werten basierenden Personalkompetenzen niedriger, als die anderen Altersgruppen.
Den Abschluss bildet ein Ausblick auf die mögliche Berücksichtigung der Ergebnisse in jenen Institutionen, welche Jugendliche auf einen Lehrberuf vorbereiten sollen, im Speziellen, die Polytechnischen Schulen.