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Title (deu)
Wahrheit und Weisheit
Überlappungen im Denken von Laozi, Zhuangzi und Nietzsche
Author
Lukas Maria Weber
Adviser
Georg Stenger
Assessor
Georg Stenger
Abstract (deu)
Die Arbeit zielt auf die Zusammenführung von westlichem und chinesischem Denken als zwei fundamental verschiedenen philosophischen Ansätzen. Es wird versucht, dieses Ziel durch den Vergleich von Nietzsche mit den daoistischen Denkern Laozi und Zhuangzi zu verwirklichen, wobei der Fokus auf den Überlappungen ihrer Philosophien liegt. Ihre Kritik an absoluten und metaphysischen Konzepten ist dabei eine entscheidende Vorbedingung für eine Pluralität des Denkens, welche in der modernen, globalisierten Welt nötig ist. Es wird argumentiert, dass die klassisch abendländische Philosophie unter den Begriff „Wahrheitssuche“ gefasst werden kann, welche eine präzise Benennung dessen bedeutet, was „wahr“ und was „falsch“ sei. Der Begriff „Weisheit“ impliziert hingegen , dass dem Sein ein gewisses Mehr zukommt, als mit Worten (und analog dazu: mit mathematischen Formeln) zum Ausdruck gebracht werden kann. Weisheit ist das entscheidende Element in den Philosophien Nietzsches und der Daoisten. In dieser Arbeit versuche ich deren Bedeutung in Abgrenzung zum Konzept der Wahrheit in der klassisch abendländischen Philosophie darzustellen. Das Ergebnis ist eine fundamental neue Perspektive der Wahrnehmung, ein neuer Weg der Erkenntnisfindung, eine neue Herangehensweise an das Dasein, und eine neue Weise der Existenz – wie sie vom nietzscheschen Begriff des „Übermenschen“ suggeriert wird. Interessanterweise finden sich ähnliche Vorstellungen in der daoistischen Lehre vom „wahren Menschen“. Nietzsche, der am Ende der abendländischen Philosophietradition steht, fungiert in diesem Sinn als Verbindungspunkt zwischen westlichem und östlichem Denken. Indem ich Nietzsche aus daoistischer Sicht und umgekehrt die Daoisten aus nietzschescher Perspektive lese, hoffe ich eine fruchtbare Verbindung herzustellen, und damit zu exemplifizieren, wie westliche und östliche Philosophie zusammengeführt werden können.
Abstract (eng)
This paper aims at bringing together Western and Chinese thinking, as two fundamentally different approaches to philosophy. It’s attempted to meet this goal by comparison of Nietzsche with the Taoist thinkers Laozi and Zhuangzi, focusing on their similarities. Their criticism of absolute and metaphysical concepts is the preliminary condition to enable a plurality of thought, which is asked for in the modern, globalized world. It is argued, that the classical way of occidental philosophy can be characterized by the term “quest for truth”, which means the precise naming of what is “true” or “false”. The term “wisdom” on the other hand implies, that there is a certain more to existence, than what can be grasped by words (or analogical: by mathematical formulas). Wisdom is the crucial element in the philosophies of Nietzsche and Taoism, in this paper I try to demonstrate it’s significance in differentiation to the concept of truth in classical occidental philosophy. The outcome is a fundamentally new perspective of perception, a new way of awareness, a new approach to existence and a new sense of being – as suggested by the nietzschean term “Übermensch”. Interestingly, we find similar concepts in the Taoist notion of the “genuine person”. Nietzsche, who stands at the end of classical occidental philosophy, thus functions as intersection between Western and Chinese thinking. By reading Nietzsche from a Taoist point of view, and vice versa reading the Taoists through nietzschean perspective, I hope to create a fertile mutuality and hence to typify, how Eastern and Western philosophy can be brought together.
Keywords (deu)
DaoismusTaoismusLaoziLaotseZhuangziTschuang-tseNietzschechinesische Philosophievergleichende Philosophieinterkulturelles DenkenChinaAbendlandDaoTaoWuweiZiranWahrheitWeisheitÜbermenschWille zur Machtewige Wiederkunft des GleichenErkenntniskritik
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1284527
rdau:P60550 (deu)
127 S.
Number of pages
129
Members (1)
Title (deu)
Wahrheit und Weisheit
Überlappungen im Denken von Laozi, Zhuangzi und Nietzsche
Author
Lukas Maria Weber
Abstract (deu)
Die Arbeit zielt auf die Zusammenführung von westlichem und chinesischem Denken als zwei fundamental verschiedenen philosophischen Ansätzen. Es wird versucht, dieses Ziel durch den Vergleich von Nietzsche mit den daoistischen Denkern Laozi und Zhuangzi zu verwirklichen, wobei der Fokus auf den Überlappungen ihrer Philosophien liegt. Ihre Kritik an absoluten und metaphysischen Konzepten ist dabei eine entscheidende Vorbedingung für eine Pluralität des Denkens, welche in der modernen, globalisierten Welt nötig ist. Es wird argumentiert, dass die klassisch abendländische Philosophie unter den Begriff „Wahrheitssuche“ gefasst werden kann, welche eine präzise Benennung dessen bedeutet, was „wahr“ und was „falsch“ sei. Der Begriff „Weisheit“ impliziert hingegen , dass dem Sein ein gewisses Mehr zukommt, als mit Worten (und analog dazu: mit mathematischen Formeln) zum Ausdruck gebracht werden kann. Weisheit ist das entscheidende Element in den Philosophien Nietzsches und der Daoisten. In dieser Arbeit versuche ich deren Bedeutung in Abgrenzung zum Konzept der Wahrheit in der klassisch abendländischen Philosophie darzustellen. Das Ergebnis ist eine fundamental neue Perspektive der Wahrnehmung, ein neuer Weg der Erkenntnisfindung, eine neue Herangehensweise an das Dasein, und eine neue Weise der Existenz – wie sie vom nietzscheschen Begriff des „Übermenschen“ suggeriert wird. Interessanterweise finden sich ähnliche Vorstellungen in der daoistischen Lehre vom „wahren Menschen“. Nietzsche, der am Ende der abendländischen Philosophietradition steht, fungiert in diesem Sinn als Verbindungspunkt zwischen westlichem und östlichem Denken. Indem ich Nietzsche aus daoistischer Sicht und umgekehrt die Daoisten aus nietzschescher Perspektive lese, hoffe ich eine fruchtbare Verbindung herzustellen, und damit zu exemplifizieren, wie westliche und östliche Philosophie zusammengeführt werden können.
Abstract (eng)
This paper aims at bringing together Western and Chinese thinking, as two fundamentally different approaches to philosophy. It’s attempted to meet this goal by comparison of Nietzsche with the Taoist thinkers Laozi and Zhuangzi, focusing on their similarities. Their criticism of absolute and metaphysical concepts is the preliminary condition to enable a plurality of thought, which is asked for in the modern, globalized world. It is argued, that the classical way of occidental philosophy can be characterized by the term “quest for truth”, which means the precise naming of what is “true” or “false”. The term “wisdom” on the other hand implies, that there is a certain more to existence, than what can be grasped by words (or analogical: by mathematical formulas). Wisdom is the crucial element in the philosophies of Nietzsche and Taoism, in this paper I try to demonstrate it’s significance in differentiation to the concept of truth in classical occidental philosophy. The outcome is a fundamentally new perspective of perception, a new way of awareness, a new approach to existence and a new sense of being – as suggested by the nietzschean term “Übermensch”. Interestingly, we find similar concepts in the Taoist notion of the “genuine person”. Nietzsche, who stands at the end of classical occidental philosophy, thus functions as intersection between Western and Chinese thinking. By reading Nietzsche from a Taoist point of view, and vice versa reading the Taoists through nietzschean perspective, I hope to create a fertile mutuality and hence to typify, how Eastern and Western philosophy can be brought together.
Keywords (deu)
DaoismusTaoismusLaoziLaotseZhuangziTschuang-tseNietzschechinesische Philosophievergleichende Philosophieinterkulturelles DenkenChinaAbendlandDaoTaoWuweiZiranWahrheitWeisheitÜbermenschWille zur Machtewige Wiederkunft des GleichenErkenntniskritik
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1284528
Number of pages
129