Abstract (deu)
Wir leben in einer höchst visualisierten Welt, in der uns Bilder täglich begegnen. Diese Bilderflut kann als Beispiel für die Aktualität des "iconic turn" in den Wissenschaften, d.h. der Entwicklung einer mit der allgemeinen Sprachwissenschaft vergleichbaren "Wissenschaft im Bild", angesehen werden. Auch in dieser Arbeit sind Bilder das empirische Material.
Konrekt wurde somit auf visueller Ebene analysiert, wie der medial inszenierte weibliche Körper in Verhältnis gesetzt wird zum Eigenen. Die Methode der Wahl ist die qualitative Bildinterpretation. Der Analyse wurden kommerzielle und private Bilder, die von sechs Frauengruppen aus drei verschiedenen Generationen autorisiert wurden, unterzogen. Die Bilder als Dokument für die Gruppe bieten dabei einen empirischen Zugang zum kollektiven, gruppenspezifischen Habitus. Weil unser Körper ebenfalls habituell geformt ist, wird davon ausgegangen, dass sich in der individuellen Hexis der Umgang mit der medial vermittelten, weiblichen Körperlichkeit dokumentiert.
Der Umgang mit Körperlichkeit konnte letztlich entwicklungsphasentypisch verortet werden. Die herausgearbeitete Typik, die die psycho-sexuelle Entwicklung der Frau umfasst, stellt die Auseinandersetzung mit dem Körper im Bild in Kontext des phasentypischen Übergangs vom Mädchen zur Frau und wird in fünf Phasen gegliedert: Imitation, Integration, Stabilisierung vs. Neuorientierung, Exklusion und Re- Orientierung.