Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wird versucht die inhärente Verbindung zwischen Kultur und Erziehung am Beispiel der pädagogischen Herangehensweise von Rebeca Wild darzustellen. Dabei wird festgehalten, dass der Mensch seit seinem pränatalen Zustand mit der Kultur konfrontiert wird. Kultur wird in diesem Sinne als „[...] das gemeinsame System von Ideen, Wissens- und Glaubensvorstellungen, mit Hilfe dessen ein Volk seine Wahrnehmungen und Erfahrungen ordnet und Entscheidungen trifft, und an dem es seine Handlungen orientiert [...]" (Vivelo 1995: 329) beschrieben. Im Rahmen eines Enkulturationsprozesses formieren sich Gedankenprozesse, welche das kulturspezifische Weltbild und die Persönlichkeit prägen. Dieser Enkulturationsprozess verläuft entweder durch formale und/oder durch implizite Teilhabe an ihr und wird mittels Sozialisationsagenten gestaltet. Wie sich dieser Prozess bei Rebeca Wild vollzieht wird anhand ihrer Veröffentlichungen rekonstruiert. In Verbindung dessen wird einerseits, aus kulturanthropologischer Sicht, die Herangehensweise von Rebeca Wild kritisiert, da sie ein eurozentristisches Weltbild in einen anderen kulturellen Kontext transferiert, dieses über das lokale Weltbild stellt und Bildungshilfe betreibt. Andererseits stellt ihre pädagogische Herangehensweise einen möglichen Ansatz zur Schaffung eines interkulturelle Lernumfelds dar, in dem individuelle und kulturbedingte Bedürfnisse, im wahrsten Sinne des Wortes, Raum finden.