You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1286960
Title (deu)
Weite und Wirklichkeit des Denken
eine Debatte zwischen Anselm und Kant
Author
Markus Bitterl
Adviser
Günther Pöltner
Assessor
Günther Pöltner
Abstract (deu)
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang von Wirklichkeit und Denken, wobei die Reichweite des Denkens davon abhängt, ob dieses selbst wirklich ist. Das Anselmianische Argument wird als Untersuchung der Weite und Fähigkeit des menschlichen Geistes interpretiert, wobei sich das Denken selbst als wirklich und die Wirklichkeit als vom Denken umfasst erweist. Kants Widerlegung des ontologischen Gottesbeweises wird Anselms Untersuchung gegenübergestellt, wobei die Unterschiede des jeweiligen Gegenstandes, mit dem Anselm und Kant es zu tun haben, herausgearbeitet werden. Das gilt insbesondere für die impliziten Prämissen von Kants Widerlegung. Es zeigt sich dabei, dass Kant Denken und Wirklichkeit von vornherein trennt, was nicht nur seiner Ablehnung des ontologischen Gottesbeweises zugrundeliegt, sondern auch seiner Ablehnung von Metaphysik insgesamt. Anselms Argument untermauert hingegen die prinzipielle Möglichkeit von Metaphysik, indem gezeigt wird, dass das Denken selbst wirklich und somit Denken der Wirklichkeit ist. Indem Anselm die Bedeutung des menschlichen Geistes zum Dreh- und Angelpunkt seines Arguments macht, unterläuft er die klassische Trennung von Sein und Denken. Eine genaue Besichtigung des Anselmianischen Gedankengangs zeigt nicht nur, warum sein Argument kein klassischer Gottesbeweis ist, sondern auch, dass Anselm einen Großteil der späteren Kritik an seinem Argument vorweggenommen und beantwortet hat. Die Frage, um die es Anselm zu tun ist, hat wenig mit üblichen Vorstellungen von Gott zu tun, aber alles mit dem Moment der Unendlichkeit im endlichen Denken des Menschen. Zugleich wird gezeigt, dass Kant in seiner Widerlegung genau die Vorfrage übergeht, um die sich Anselms Argument dreht: die Wirklichkeit des Denkens selbst.
Keywords (deu)
AnselmKantGottesbeweisOntologieMetaphysikVernunftSeinDenkenWirklichkeit
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1286960
rdau:P60550 (deu)
111 S.
Number of pages
111
Members (1)
Title (deu)
Weite und Wirklichkeit des Denken
eine Debatte zwischen Anselm und Kant
Author
Markus Bitterl
Abstract (deu)
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang von Wirklichkeit und Denken, wobei die Reichweite des Denkens davon abhängt, ob dieses selbst wirklich ist. Das Anselmianische Argument wird als Untersuchung der Weite und Fähigkeit des menschlichen Geistes interpretiert, wobei sich das Denken selbst als wirklich und die Wirklichkeit als vom Denken umfasst erweist. Kants Widerlegung des ontologischen Gottesbeweises wird Anselms Untersuchung gegenübergestellt, wobei die Unterschiede des jeweiligen Gegenstandes, mit dem Anselm und Kant es zu tun haben, herausgearbeitet werden. Das gilt insbesondere für die impliziten Prämissen von Kants Widerlegung. Es zeigt sich dabei, dass Kant Denken und Wirklichkeit von vornherein trennt, was nicht nur seiner Ablehnung des ontologischen Gottesbeweises zugrundeliegt, sondern auch seiner Ablehnung von Metaphysik insgesamt. Anselms Argument untermauert hingegen die prinzipielle Möglichkeit von Metaphysik, indem gezeigt wird, dass das Denken selbst wirklich und somit Denken der Wirklichkeit ist. Indem Anselm die Bedeutung des menschlichen Geistes zum Dreh- und Angelpunkt seines Arguments macht, unterläuft er die klassische Trennung von Sein und Denken. Eine genaue Besichtigung des Anselmianischen Gedankengangs zeigt nicht nur, warum sein Argument kein klassischer Gottesbeweis ist, sondern auch, dass Anselm einen Großteil der späteren Kritik an seinem Argument vorweggenommen und beantwortet hat. Die Frage, um die es Anselm zu tun ist, hat wenig mit üblichen Vorstellungen von Gott zu tun, aber alles mit dem Moment der Unendlichkeit im endlichen Denken des Menschen. Zugleich wird gezeigt, dass Kant in seiner Widerlegung genau die Vorfrage übergeht, um die sich Anselms Argument dreht: die Wirklichkeit des Denkens selbst.
Keywords (deu)
AnselmKantGottesbeweisOntologieMetaphysikVernunftSeinDenkenWirklichkeit
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1286961
Number of pages
111