Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit normativen Vorstellungen von
JugendbewährungshelferInnen in der südlichen ‚periferia‘ São Paulos.
In narrativen Interviews wurden die BewährungshelferInnen zu den Ursachen von
Jugendkriminalität, dem idealtypischen und tatsächlichen Umgang damit und dem
Potenzial von Restorative Justice für die Jugendbewährungshilfe befragt, um auf
Muster ihrer Wahrnehmung und Deutung sozialer Zusammenhänge zu schließen.
Neben strukturellen Ursachen für Jugendkriminalität, wird die Straftat als Akt der
Grenzüberschreitung beschrieben. Aus einer Position der sozialen Unsichtbarkeit
ringen ihre KlientInnen um gesellschaftliches Ansehen und erfahren den strafenden
Blick des Staates.
Dem setzen die interviewten BewährungshelferInnen ihre Bemühungen entgegen,
auf die Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen. Restorative Justice könnte durch
ihre dialogischen und partizipativen Verfahren hierzu einen entscheidenden Beitrag
leisten.