Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wurden anhand der mittelhochdeutschen Begriffe geschiht, âventiure, gelücke und ungelücke, billîch und saelde die Zufälle im Tristan untersucht. Auch jene Ereignisse, bei denen der Text nicht von Zufall spricht, aber die Geschehnisse das Resultat aus einer Verkettung von seltsamen Umständen (z. B. Minnetrank-Szene oder die Entdeckung der Liebenden im Baumgarten) sind, wurden untersucht.
Der zweite Teil der Diplomarbeit setzt sich mit dem Gottesbild der Figuren auseinander und untersucht eingehend Isoldes Gottesurteil. Es sollte herausgefunden werden, mit welcher Absicht es durchgeführt wurde, was tatsächlich damit erreicht wurde und wie der Erzählerkommentar zu deuten ist.
Die Ergebnisse aus beiden Teilen ermöglichen einen Rückschluss auf die Bedeutung von Zufall und Gott im Tristan: Gottfried zeigt den Menschen, dass sie keine Einsicht in Gottes Plan haben und deshalb die Ereignisse (die Zufälle bzw. das Gottesurteil) nicht richtig deuten können.