Abstract (deu)
Das Ziel dieser Arbeit ist es Motivationen, angestrebten Veränderungen und Auswirkungen von Güneşköy, einer Ökodorf-Initiative nahe Ankara (Türkei), zu beleuchten. Vor dem Hintergrund von Debatten zu Entwicklung und Umweltaktivismus vor allem in Sozialwissenschaften und dem lokalen Kontext der Türkei werden Spannungsfelder einerseits innerhalb der Initiative andererseits im Verhältnis zu seinen Nachbarn im Dorf Hisarköy aufgezeigt. Biologische Landwirtschaft dient dabei als konkretes Beispiel von Wandel anhand dessen unterschiedliche Positionen zwischen Hisarköy und Güneşköy unterstrichen werden. Interviews mit Mitgliedern der Güneşköygruppe ergänzen teilnehmende Beobachtung dieser in 2010 und 2011 durchgeführten explorativen Forschung.
Die Ergebnisse betonen, dass sich die Initiative nicht in einem machtfreien Raum befindet und historischer Kontext sowie existierende Machtverhältnisse eine bedeutende Rolle spielen. Mehr als konkrete Aktivitäten prägen Interessen und Erwartungen wie die Initiative in Hisarköy dargestellt und evaluiert wird, wobei Kommunikation einen vitalen Faktor darstellt. Neue Wege der Zusammenarbeit und Vorbeugung sowie Verminderung von Missverständnissen stellen eine Herausforderung sowohl für Mitglieder von Güneşköy als auch Dorfbewohner dar, die es zu bewältigen gilt um Visionen von Veränderung in Richtung nachhaltiger Lebensweise gemeinsam zu verwirklichen.