Abstract (deu)
In der vorliegenden Diplomarbeit wurde der Frage nachgegangen, welche Menschenbilder in historischen heilpädagogischen Ratgebern den Eltern und Erziehern vermittelt wurden und inwiefern sich diese Menschenbilder voneinander unterscheiden. Zur Analyse wurden 16 Ratgeber ausgewählt, in denen sich die Autoren an Eltern und /oder Erzieher wenden. Vorausgehend wurden für die Untersuchung theoretische Aspekte geklärt, um eine theoriegeleitete Analyse durchführen zu können.
Anhand des theoretischen Rahmens der Arbeit und des anthropologischen Orientierungsmodells nach Johannes Schilling wurde ein Kategorienschema entwickelt, um Menschenbilder aus den Ratgebern zu erheben. Die Auswertung ergab, dass sich die vermittelten Menschenbilder insofern voneinander unterscheiden, da sich das behinderte Kind in einem anderen Entwicklungsstadium befindet als in der Anstalt. Den Eltern wurde ein Bild von einem pflege- und erziehungsbedürftigen Kind vermittelt, den Erziehern in den Anstalten jedoch ein Bild von einem Kind, das bildungsfähig sei und bürgerlich brauchbar werden solle.