Abstract (deu)
Die sozio-kognitive Neunmonatsrevolution beschreibt den Entwicklungsschritt, den ein Säugling im Übergang zum Kleinkind vollzieht. Es ist ein Zeitraum, welchen Papoušek und Hofacker als Phase umfassender Reorganisationsprozesse bezeichnen, welche eine neue Ebene der Erfahrungsintegration und Selbstregulation eröffnet. Daniel Stern legt in dieser Phase die Entdeckung der Intersubjektivität an. Da der Säugling sich noch in einem präverbalen Entwicklungsstadium befindet, lässt sich die intersubjektive Bezogenheit an der gemeinsamen Ausrichtung der Aufmerksamkeit, an der erlebten Gemeinsamkeit affektiver Zustände und an der intentionalen Gemeinsamkeit beobachten. Eric Kandel, ein Verfechter der Idee die Psychoanalyse neurobiologisch zu sichern, sieht geistig-psychische Zustände als Hirnprozesse. So passt das Bild des kompetenten Säuglings zum Potential der Leistungskapazität seines Gehirns. Säuglinge sind in der Lage zu antworten: Sie drehen den Kopf oder verändern die Saugfrequenz etc. Diese Diplomarbeit stellt die potentielle und sich ausweitend beschriebene Autonomie im Sinne von selbstbestimmtem Agieren, präzise formuliert, den Response von Säuglingen respektive Kleinkindern im Alter von 32 – 36 Wochen, im speziellen Fall von Amélie mit der Diagnose Partielle Trisomie 10q, in den Vordergrund.