Abstract (deu)
Der erste Teil der Arbeit soll eine Abhandlung über Wilhelm von Humboldt als Person, sowie sein Leben und Wirken darstellen. Biografische Arbeiten, unter anderem von Peter Berglar (2008), Dietrich Spitta (2006), Clemens Menze (2003) Dietrich Benner (2003), Tilman Borsche (1990), Rudolf Freese (1986), Lothar Gall (2011) und Franz-Michael Konrad (2010) werden herangezogen, um ein möglichst vielfältiges und umfassendes, aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Intentionen abgeleitetes, Bild des Bildungsreformers herauszuarbeiten.
Im darauffolgenden Abschnitt werden die Grundzüge Humboldts Bildungstheorie anhand der Originalwerke und mit Hilfe von Sekundärliteratur vorgestellt und analysiert. Zur Analyse werden sowohl Humboldts bildungstheoretische Schriften herangezogen als auch diejenigen seiner philosophischen Abhandlungen, die bildungstheoretisch relevante Aspekte aufweisen und zum besseren Verständnis seines Bildungsideals beitragen. Dabei werden aus einer Fülle von Schriften und Gedanken die Zentralbegriffe abgeleitet, die für sein Weltbild prägend sind. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Entstehung des klassischen Bildungsbegriffs sowie Ableitung und Interpretation Humboldts Auffassung von Pädagogik im Allgemeinen, von Staat und Gesellschaft mit Bezugnahme auf Bildung, gelegt.
Das nächste Kapitel handelt von Humboldts Bildungsreformen, ihren grundlegenden Ideen und ihrer Umsetzung. Ferner wird auf die Rezeption der bildungstheoretischen Werke sowie die Wirkungsgeschichte der Bildungsreformen eingegangen.
Der Hauptteil der Arbeit widmet sich der Untersuchung bildungspolitischer Ziele und Leitmetaphern in Österreich beziehungsweise in der Europäischen Union, insofern sie von Relevanz für die österreichische Bildungspolitik sind. In der Folge werden die wichtigsten Entwicklungen und Tendenzen im Bildungssektor durch das Prisma des Humboldtschen Denkens betrachtet und analysiert. Abschließend wird versucht, mögliche Implikationen der Verabschiedung vom Humboldts Bildungsideal (insofern es überhaupt jemals umgesetzt wurde) herauszufiltern und mit Hilfe von Humboldts Bildungsverständnis Denkanstöße für Korrekturen in der aktuellen Bildungsreform zu geben.