Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Problematik von MigrantInnen mit akademischen Titeln, die im Aufnahmeland – hier Österreich – mangelnde, soziale und rechtliche Anerkennung verspüren. Sie werden degradiert. Ziel ist es zu erklären, inwiefern das kulturelle Kapital in Österreich adäquat verwertet wird und ob die Anerkennung, sowohl rechtlich als auch sozial, einen Einfluss auf die Existenz der MigrantInnen ausübt. Das Forschungsinteresse der vorliegenden Arbeit besteht darin, die Handlungspraktiken von MigrantInnen mit erworbenen akademischen Titeln zu darstellen. Dabei ist wesentlich herauszufinden, ob und inwiefern Anerkennung (soziale Wertschätzung) wie auch Missachtung (Degradierung) erlebt werden. Durch die Handlungsmuster der Menschen mit Migrationshintergrund werden die Einflüsse und Handlungsspielräume der Umgebung beobachtet. Denn diese bringen die Ab- oder Anerkennung des kulturellen und sozialen Kapitals der MigrantInnen. Das der vorliegenden Arbeit zugrunde liegende empirische Material wird auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) und dem Vergleich von neun Leitfadeninterviews analysiert. Die Zielgruppe setzt sich aus sieben weiblichen und neun männlichen Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien, die in ihrer Heimat einen akademischen Titel erworben haben und sich mindestens fünf Jahre in Österreich aufhalten, zusammen. Im Ergebnis wird deutlich, dass die Ressourcen, welche die MigrantInnen mit sich mitbringen, nicht ausreichend erschöpft werden. Darüber hinaus werden sie am Rande der Gesellschaft geschoben. Diese Einstellung wird zusätzlich durch mangelnde Anerkennung verschärft. Das führt dazu, dass sie soziokulturell nicht anerkannt werden, wodurch es zu symbolischer Macht in der Gesellschaft kommt.
Die akademischen MigrantInnen werden von Seite des Arbeitsmarktes vielmehr in die unbeliebten Jobs vermittelt. Ihr Wissen und Können bzw. ihr kulturelles Kapital wird nicht adäquat verwendet. Die zugewanderten AkademikerInnen werden bei Ankunft in Aufnahmeland degradiert und trotz der rechtlichen Bildungsanerkennung sozial nicht aufgewertet.