Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel den Nährstoffstatus ausgewählter Mineralstoffe (Natrium, Kalium, Chlorid, Magnesium, Calcium, Eisen, Zink, Selen) bei burgenländischen SeniorInnen zu ermitteln. Das Studienkollektiv umfasste 102 ProbandInnen im Alter über 70 Jahre, die sich selbstständig versorgten. Die StudienteilnehmerInnen wurden in zwei Medikamentengruppen (55%: ≤2 Medikamente pro Tag, 45%: ≥3 Medikamente pro Tag) unterteilt. Die beiden Kollektive zeigten hinsichtlich des Nährstoffstatus keinen nennenswerten Unterschied.
Zu den am häufigsten eingenommenen Arzneimittelgruppen zählten Antihypertonika, Gerinnungshemmer und Koronartherapeutika, Lipidsenker sowie Magenschutzmedikamente oder Protonenpumpenhemmer. Aber auch Antidiabetika und Schilddrüsenmedikamente wurden in ähnlicher Häufigkeit von den StudienteilnehmerInnen eingenommen.
Die Nährstoffaufnahme wurde mittels eines 24h-Recalls eruiert. Der Versorgungsstatus von Natrium, Kalium, Chlorid, Magnesium und Calcium wurde anhand von Plasma- und Spontanharnproben bestimmt. Der Eisen-, Zink- und Selenstatus wurde ausschließlich im Plasma gemessen.
Die Aufnahme der Mineralstoffe ist sehr heterogen und tendenziell zu gering. Die Natriumaufnahme lag jedoch deutlich über dem Richtwert von 550 mg Natrium pro Tag, dies spiegelt den erhöhten Kochsalzkonsum wider, der in zahlreichen Studien bestätigt werden konnte. Bei 66% der StudienteilnehmerInnen war die berechnete Kaliumaufnahme aus Lebensmitteln zu gering. Ebenso wurden die Empfehlungen für Magnesium von einem Großteil der teilnehmenden SeniorInnen im Durchschnitt nicht erreicht. Ähnliches zeigte sich bei Calcium, das nur von 12% der ProbandInnen in ausreichendem Maße aufgenommen wurde. Die Eisenaufnahme lag bei 70% der StudienteilnehmerInnen unterhalb der Empfehlungen. Eine ausreichende Zinkzufuhr wurde bei 39% des Gesamtkollektivs ermittelt. Die Untersuchung des Natriumstatus im Plasma ergab bei 63% der ProbandInnen eine Natriumkonzentration knapp über dem Referenzbereich. Die
Natriumausscheidung im Harn zeigte bei 50% der StudienteilnehmerInnen eine optimale Natriumversorgung, weitere je 25% waren akzeptabel und verbesserungswürdig versorgt..
Bei 85% der SeniorInnen konnten adäquate Kaliumplasmakonzentrationen ermittelt werden, hingegen zeigte die Messung des Spontanharns bei 61% einen nicht zufriedenstellenden Status.
Die erhöhte Kochsalzzufuhr von durchschnittlich 7,8 ± 2,8 g täglich spiegelt sich in der Analyse von Plasma und Harn wider. Eine Chloridkonzentration im Plasma über dem Referenzbereich konnte bei 42% der ProbandInnen festgestellt werden. Die ermittelte Chloridausscheidung lag zu ca. je einem Drittel im optimalen (30%), akzeptablen (32%) und verbesserungswürdigen (38%) Bereich.
Die Messung des Magnesiums im Plasma ergab bei 99% der StudienteilnehmerInnen eine ausreichende Versorgung, ähnlich den Ergebnissen im Spontanharn, welche bei 31% der SeniorInnen auf einen akzeptablen und bei 43% auf einen optimalen Magnesiumstatus schließen ließ.
Hinsichtlich der Calciumversorgung konnten 89% der burgenländischen SeniorInnen mit einem Calciumplasmaspiegel im Referenzbereich identifiziert werden. Jedoch wurden durch die Untersuchung des Spontanharns nur 14% akzeptabel und 29% optimal versorgte ProbandInnen ermittelt.
Der Großteil der untersuchten Plasmaproben burgenländischer SeniorInnen zeigte eine ausreichende Eisenversorgung. Lediglich bei 18% lag der Eisenplasmaspiegel unter dem Referenzwert.
Der gemessene Zinkstatus im Plasma zeigte bei 60% der ProbandInnen eine unzureichende Versorgung.
Hinsichtlich des Selenstatus konnte bei 82% der burgenländischen SenioreInnen eine ausreichende Plasmakonzentration eruiert werden.
Signifikante Unterschiede der Mineralstoffkonzentration im Harn wurden bei Natrium, Kalium, Chlorid und Magnesium gemessen. Wobei die weiblichen Studienteilnehmerinnen im Durchschnitt eine höhere Mineralstoffausscheidung aufwiesen als die Männer.
Der Status der ausgewählten Mineralstoffe variierte nicht signifikant zwischen den beiden Medikamentengruppen (≤2 Medikamente pro Tag vs. ≥3 Medikamente pro Tag).