You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1291809
Title (deu)
At the end of the day, the land belongs to the community
eine rechtsanthropologische Annäherung an das Verhältnis zwischen der Red Bull Soccer Academy West Africa Ltd. und dem lokalen Umfeld in Ghana
Author
Martin Kainz
Advisor
Werner Zips
Assessor
Werner Zips
Abstract (deu)
Die Arbeit ist eine Weiterführung zu einer im Frühjahr 2012 eingereichten Abschlussarbeit aus dem Fachbereich Soziologie. Diese und die vorliegende Arbeiten haben denselben Akteur im Zentrum der Analyse: die Red Bull Soccer Academy West Africa Ltd. Beide Arbeiten gehen zurück auf einen Feldaufenthalt in Ghana (Sommer 2010). Während einerseits das Phänomen europäischer Fußballakademien in Westafrika und die damit zusammenhängenden Strukturen innerhalb und das institutionelle Netz außerhalb der Akademie in Verbindung zu Auswirkungen auf deren Spieler untersucht wurden, behandelt die vorliegende Arbeit die Einbettung der Akademie in das lokale Umfeld. Die Akademie ist ein Ableger eines transnationalen Konzerns, angesiedelt in einem rechtspluralen, ‚peripheren’ Umfeld. Vor diesem Hintergrund entstanden drei interessierende Analyseebenen: die lokale Dualität von traditionellem und modernem Recht; die AkteurInnen um die Akademie und ihre Interessen an derselben; und die Profitierenden derselben bzw. akute und potenzielle Konfliktebenen zwischen der Akademie und ihrem Umfeld. Auf theoretischer Ebene wurde ein rechtsanthropologischer Ansatz gewählt, der zum einen die rechtsplurale Struktur um die Akademie beschreibt. Im Weiteren hilft ein Konzept von Governance, um die lokalen Machtverhältnisse und Handlungsräume in der Akademie und im Umfeld derselben zu beschreiben. Um dem ahistorischen Konzept von Governance einen prozesshaft-relationalen Charakter zu geben, wurde die Analyse um den bourdieuschen Ansatz von Feld, Habitus, Kapital und einer Ökonomie der Interessen ergänzt. Die empirische Erhebung geht zurück auf eine Feldforschung im August und September 2010. Die meisten für diese Arbeit verwendeten Daten wurden in und in der nahen Umgebung der Akademie erhoben. Einige wenige Interviews fanden in Accra statt. Die ProbandInnen lassen sich in drei Gruppen einteilen: in das europäische Leitungspersonal der Akademie; in die lokalen Beschäftigten der Akademie; sowie in lokale Autoritäten und sonstige VertreterInnen der lokalen Bevölkerung. Sekundärdaten wurden in Form von Internetrecherche und vor Ort erhaltenen Dokumenten erhoben. Um die Akademie zeigt sich ein neu entstandenes soziales Feld aus verschiedenen AkteurInnen mit multiplen Interessen und unterschiedlichen Vorstellungen von Anspruch und Recht. Die Zielrichtungen der jeweiligen AkteurInnen sind keine gemeinsamen, eine regionale Identifikation ist nicht gegeben. Während diverse AkteurInnen von der Akademie profitieren, fühlen sich andere ausgeschlossen. Auf Basis dessen war – unter Berücksichtigung historischer Prozesse – eine Reihe an Konfliktherden auszumachen, die sich (unter anderem) auf differente Perzeptionen von Recht und Teilhabe zurückführen lassen, zum Teil auch an historisch-hegemoniale Muster erinnern.
Keywords (deu)
RechtsanthropologieGovernancePraxeologie
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1291809
rdau:P60550 (deu)
132 S. : Ill., Kt.
Number of pages
138
Members (1)
Title (deu)
At the end of the day, the land belongs to the community
eine rechtsanthropologische Annäherung an das Verhältnis zwischen der Red Bull Soccer Academy West Africa Ltd. und dem lokalen Umfeld in Ghana
Author
Martin Kainz
Abstract (deu)
Die Arbeit ist eine Weiterführung zu einer im Frühjahr 2012 eingereichten Abschlussarbeit aus dem Fachbereich Soziologie. Diese und die vorliegende Arbeiten haben denselben Akteur im Zentrum der Analyse: die Red Bull Soccer Academy West Africa Ltd. Beide Arbeiten gehen zurück auf einen Feldaufenthalt in Ghana (Sommer 2010). Während einerseits das Phänomen europäischer Fußballakademien in Westafrika und die damit zusammenhängenden Strukturen innerhalb und das institutionelle Netz außerhalb der Akademie in Verbindung zu Auswirkungen auf deren Spieler untersucht wurden, behandelt die vorliegende Arbeit die Einbettung der Akademie in das lokale Umfeld. Die Akademie ist ein Ableger eines transnationalen Konzerns, angesiedelt in einem rechtspluralen, ‚peripheren’ Umfeld. Vor diesem Hintergrund entstanden drei interessierende Analyseebenen: die lokale Dualität von traditionellem und modernem Recht; die AkteurInnen um die Akademie und ihre Interessen an derselben; und die Profitierenden derselben bzw. akute und potenzielle Konfliktebenen zwischen der Akademie und ihrem Umfeld. Auf theoretischer Ebene wurde ein rechtsanthropologischer Ansatz gewählt, der zum einen die rechtsplurale Struktur um die Akademie beschreibt. Im Weiteren hilft ein Konzept von Governance, um die lokalen Machtverhältnisse und Handlungsräume in der Akademie und im Umfeld derselben zu beschreiben. Um dem ahistorischen Konzept von Governance einen prozesshaft-relationalen Charakter zu geben, wurde die Analyse um den bourdieuschen Ansatz von Feld, Habitus, Kapital und einer Ökonomie der Interessen ergänzt. Die empirische Erhebung geht zurück auf eine Feldforschung im August und September 2010. Die meisten für diese Arbeit verwendeten Daten wurden in und in der nahen Umgebung der Akademie erhoben. Einige wenige Interviews fanden in Accra statt. Die ProbandInnen lassen sich in drei Gruppen einteilen: in das europäische Leitungspersonal der Akademie; in die lokalen Beschäftigten der Akademie; sowie in lokale Autoritäten und sonstige VertreterInnen der lokalen Bevölkerung. Sekundärdaten wurden in Form von Internetrecherche und vor Ort erhaltenen Dokumenten erhoben. Um die Akademie zeigt sich ein neu entstandenes soziales Feld aus verschiedenen AkteurInnen mit multiplen Interessen und unterschiedlichen Vorstellungen von Anspruch und Recht. Die Zielrichtungen der jeweiligen AkteurInnen sind keine gemeinsamen, eine regionale Identifikation ist nicht gegeben. Während diverse AkteurInnen von der Akademie profitieren, fühlen sich andere ausgeschlossen. Auf Basis dessen war – unter Berücksichtigung historischer Prozesse – eine Reihe an Konfliktherden auszumachen, die sich (unter anderem) auf differente Perzeptionen von Recht und Teilhabe zurückführen lassen, zum Teil auch an historisch-hegemoniale Muster erinnern.
Keywords (deu)
RechtsanthropologieGovernancePraxeologie
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1291810
Number of pages
138