Title (deu)
Des anderen Privathaushalt als Arbeitsplatz
die 24-Stunden-Betreuung als Organisationsprozess im Setting der Privatheit
Author
Cornelia Reiter
Advisor
Ulrike Froschauer
Assessor
Ulrike Froschauer
Abstract (deu)
Die 24-Stunden-Betreuung ist eine Betreuungsform die auf den steigenden gesellschaftlichen Bedarf nach der Fürsorge alter Menschen in deren häuslicher Umgebung antwortet. Dieses Dienstleistungsverhältnis findet unter besonderen Rahmenbedingungen statt. Ort der Dienstleistungserbringung ist ein individualisierter Privathaushalt. Die betreute Person und die Betreuungskraft sind aufgrund des 24-Stunden-Arrangements in permanente räumliche und zeitliche Nähe zueinander gerückt.
Die vorliegende Masterarbeit ist der Frage nachgegangen, wie sich die betreute Person und die Betreuungskraft ihr Dienstleistungsverhältnis in der 24-Stunden-Betreuung im Setting der Privatheit organisieren. Das Erkenntnisinteresse lag dabei besonders auf der Frage, welche Bedeutung der Privatperson, die in einem organisationstheoretischen Kontext als „Umwelt“ ausgeklammert wird, in diesem Dienstleistungsverhältnis zukommt.
Die Erkenntnisse wurden auf Basis einer qualitativen interpretativen empirischen Feldforschung gewonnen.
Die Ergebnisse offenbarten, dass die 24-Stunden-Betreuung ein Dienstleistungsverhältnis voller Unbestimmtheiten und Unsicherheiten ist. Das Dienstleistungsumfeld, der Betreuungsbedarf, die Qualifikation der Betreuungskraft und nicht zuletzt, die individuellen Einstellungen und Verhaltensweisen der involvierten Personen sind vor Beginn des Dienstleistungsverhältnisses nicht einschätzbare Größen. Erst in der Face-to-face Interaktion kann die tatsächliche Gestaltung der Betreuungssituation ausgehandelt werden. Trotz der Unbestimmtheit ist das Handeln der Menschen, die ein 24-Stunden-Betreuungsverhältnis miteinander eingehen, nicht beliebig. Von Beginn an finden in der Interaktion der betroffenen Menschen Organisierungsprozesse statt, die zum Ziel haben eine handlungsanleitende Ordnung zu schaffen. Die Prozesse in der 24-Stunden-Betreuung erinnern an organisationale Praxis. Dem Dienstleistungsverhältnis wird von den involvierten Personen damit ein organisationsähnlicher Rahmen übergestülpt. Dadurch kann der Einfluss der Privatperson und der Subjektivität im Dienstleistungsverhältnis reduziert werden.
Abstract (eng)
The 24-hour care responds to the growing need for home care of older people. This service relationship takes place under special conditions. Location of service delivery is an individualized domestic home. Due to the 24-hour arrangement the people involved in the home care service are very closely connected to each other.
This master thesis has examined the question of how the 24-hour care is organized under these conditions and in the setting of privacy. The main interest was on the impact of the private individual in this service relationship. The findings were made on the basis of a qualitative interpretive empirical field research.
The results revealed that the 24-hour care is a service full of ambiguities and uncertainties, like the service environment, the need for care, the qualifications of the care worker and the individual attitudes and behaviors of the people involved. In the face-to-face interaction, the dimensions of the care situation have to be negotiated. From the start organizing processes take place, which aim to create an order, to be oriented to. By doing so, the people involved put an organization-like frame over the service relationship. Through that the influence of the private individual and subjectivity in the service relationship can be reduced.
Keywords (deu)
24-Stunden-BetreuungDienstleistung im Privathaushalt
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
106 S. : graph. Darst.
Number of pages
112
Association (deu)
Title (deu)
Des anderen Privathaushalt als Arbeitsplatz
die 24-Stunden-Betreuung als Organisationsprozess im Setting der Privatheit
Author
Cornelia Reiter
Abstract (deu)
Die 24-Stunden-Betreuung ist eine Betreuungsform die auf den steigenden gesellschaftlichen Bedarf nach der Fürsorge alter Menschen in deren häuslicher Umgebung antwortet. Dieses Dienstleistungsverhältnis findet unter besonderen Rahmenbedingungen statt. Ort der Dienstleistungserbringung ist ein individualisierter Privathaushalt. Die betreute Person und die Betreuungskraft sind aufgrund des 24-Stunden-Arrangements in permanente räumliche und zeitliche Nähe zueinander gerückt.
Die vorliegende Masterarbeit ist der Frage nachgegangen, wie sich die betreute Person und die Betreuungskraft ihr Dienstleistungsverhältnis in der 24-Stunden-Betreuung im Setting der Privatheit organisieren. Das Erkenntnisinteresse lag dabei besonders auf der Frage, welche Bedeutung der Privatperson, die in einem organisationstheoretischen Kontext als „Umwelt“ ausgeklammert wird, in diesem Dienstleistungsverhältnis zukommt.
Die Erkenntnisse wurden auf Basis einer qualitativen interpretativen empirischen Feldforschung gewonnen.
Die Ergebnisse offenbarten, dass die 24-Stunden-Betreuung ein Dienstleistungsverhältnis voller Unbestimmtheiten und Unsicherheiten ist. Das Dienstleistungsumfeld, der Betreuungsbedarf, die Qualifikation der Betreuungskraft und nicht zuletzt, die individuellen Einstellungen und Verhaltensweisen der involvierten Personen sind vor Beginn des Dienstleistungsverhältnisses nicht einschätzbare Größen. Erst in der Face-to-face Interaktion kann die tatsächliche Gestaltung der Betreuungssituation ausgehandelt werden. Trotz der Unbestimmtheit ist das Handeln der Menschen, die ein 24-Stunden-Betreuungsverhältnis miteinander eingehen, nicht beliebig. Von Beginn an finden in der Interaktion der betroffenen Menschen Organisierungsprozesse statt, die zum Ziel haben eine handlungsanleitende Ordnung zu schaffen. Die Prozesse in der 24-Stunden-Betreuung erinnern an organisationale Praxis. Dem Dienstleistungsverhältnis wird von den involvierten Personen damit ein organisationsähnlicher Rahmen übergestülpt. Dadurch kann der Einfluss der Privatperson und der Subjektivität im Dienstleistungsverhältnis reduziert werden.
Abstract (eng)
The 24-hour care responds to the growing need for home care of older people. This service relationship takes place under special conditions. Location of service delivery is an individualized domestic home. Due to the 24-hour arrangement the people involved in the home care service are very closely connected to each other.
This master thesis has examined the question of how the 24-hour care is organized under these conditions and in the setting of privacy. The main interest was on the impact of the private individual in this service relationship. The findings were made on the basis of a qualitative interpretive empirical field research.
The results revealed that the 24-hour care is a service full of ambiguities and uncertainties, like the service environment, the need for care, the qualifications of the care worker and the individual attitudes and behaviors of the people involved. In the face-to-face interaction, the dimensions of the care situation have to be negotiated. From the start organizing processes take place, which aim to create an order, to be oriented to. By doing so, the people involved put an organization-like frame over the service relationship. Through that the influence of the private individual and subjectivity in the service relationship can be reduced.
Keywords (deu)
24-Stunden-BetreuungDienstleistung im Privathaushalt
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
112
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