Abstract (deu)
Diese Arbeit befasst sich mit der Verwendung des „Deus ex Machina“ im Mainstream-Film.
Der Begriff „Deus ex Machina“ ist ursprünglich eine Konvention der antiken griechischen Dramatik, bei der die Stückhandlung durch das Eingreifen eines plötzlich erscheinenden Gottes zu einem positiven Ende gebracht wird.
Den Helden, der zu „schwach“ ist, um aus eigener Kraft zu siegen und dem daraufhin der Sieg gewissermaßen ´geschenkt´ wird, treffen wir des Öfteren auch in zeitgenössischen Fiktionen an, so auch im Mainstream-Kino.
Da die gegenwärtige Story-Ästhetik vorsieht, dass der Held aus eigenen Kräften siegt, wird der Deus ex Machina prinzipiell als erzähltechnische Schwäche gesehen und folglich vielfach kritisiert. Diese grundsätzliche Ablehnung dürfte ein entscheidender Grund dafür sein, dass der Deus ex Machina im Mainstream-Film wissenschaftlich bislang nur wenig erschlossen ist. Das Ziel meiner Arbeit war es daher, anhand ausgewählter Filmbeispiele eine Systematik des Deus ex Machina zu entwickeln. Ich bin dabei der Frage nachgegangen, auf welche Weise der Deus ex Machina im Mainstream-Film in Erscheinung treten kann und worin das „Versagen“ des Helden begründet liegt, dass das Erscheinen des Deus ex Machina überhaupt erst notwendig macht. Des Weiteren habe ich mich mit den Argumenten der kritischen Stimmen befasst und habe versucht, einen positiven Zugang zum Deus ex Machina zu finden.
Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass es für den Deus ex Machina im Mainstream-Film eine große Vielfalt an Erscheinungsformen gibt. Darüber hinaus zeigte sich, dass der Deus ex Machina nicht prinzipiell als erzähltechnische Schwäche gewertet werden kann, da einige Filme durch seinen Einsatz qualitativ bereichert werden.