Abstract (deu)
Hintergrund: Körperunzufriedenheit ist ein bei Frauen in der westlichen Welt weit verbreitetes Phänomen. Als pathologische Körperbildstörung zählt sie zu den Hauptsymptomen bei Essstörungen wie Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa. In der kognitiven Verhaltenstherapie der Körperbildstörung wird die Körperbild-Exposition erfolgreich eingesetzt. Ziel: Diese Pilotstudie versucht die Auswirkungen von Körperbildexposition via Computer, mittels Konfrontation mit Selbst- und Fremdbildern, auf die Körperunzufriedenheit zu explorieren und untersucht, wie sich eine induzierte Vergleichssituation mit fremden Körperbildern auf das körperbezogene Kontrollverhalten auswirkt. Ziel ist es, Evidenz für die Entwicklung eines ökonomischen, computerbasierten Therapiebausteins zur Körperbildexposition zu liefern. Methode: 40 Frauen mit stark ausgeprägter Körperunzufriedenheit nahmen an der Studie teil. Zu drei Testzeitpunkten erhielt die Experimentalgruppe (n=20) eine standardisierte, 30-minütige Körperbild-Exposition, bei der sie mit den eigenen Körperbildern, sowie mit drei fremden, stattlicheren (+2, +3, +4 BMI-Punkte) konfrontiert wurden. Die Kontrollgruppe (n=20) erhielt stattdessen ein kognitives Training. Im Anschluss beantworteten beide Gruppen psychodiagnostische Fragebögen zum Körperbild und weiteren essstörungsspezifischen Symptomen. Ergebnisse: Sowohl EG als auch KG zeigten eine kontinuierliche Abnahme des körperbezogenen Kontrollverhaltens. Die Analyse der Computerbild-Bewertungen zeigte kontinuierlich bessere Bewertungen über die drei Testzeitpunkte hinweg. Dabei wurden jeweils die Selbstbilder höher bewertet als die Fremdbilder. Bilder von der Seite wurden höher bewertet, als die von vorne oder hinten. Diskussion: Weitere Forschung mit einem verfeinerten Task ist nötig, um die Auswirkungen der Körperbild-Exposition via Computer auch auf eine klinische Stichprobe zu erkunden.