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Title (deu)
Boomsprache Spanisch?
Studien zur Intensivierung des Spanischunterrichts in der österreichischen Schullandschaft
Author
Marlene Heinrich
Adviser
Georg Kremnitz
Assessor
Georg Kremnitz
Abstract (deu)

Spanisch sei eine „Boomsprache“, so zumindest vermitteln es deutschsprachige Medien. Um diesen angeblichen Trend wissenschaftlich zu bestätigen (bzw. zu widerlegen), stellt sich die Autorin die Frage, ob es eine verstärkte spanische Präsenz in Österreich gäbe. Die theoreti-sche Analyse enthält verschiedene Motive, die SchülerInnen dazu veranlassen eine Sprache zu erlernen. Danach wird zuerst das Land Spanien unter die Lupe genommen: Die (schlechte) wirtschaftliche Situation hat zur Folge, dass sich ÖsterreicherInnen mit dem Land ausei-nandersetzen. Außerdem ist Spanien das Haupturlaubsziel (per Flugzeug) der österreichi-schen Bevölkerung. Das kulturelle Erleben ist präsent durch den Sport (vor allem Fußball), durch die spanische Musik, durch literarische KünstlerInnen und durch kulinarische Beson-derheiten (z.B. der Paella).

Lateinamerika, der zweite Analyseschwerpunkt, ist mit Europa vernetzt, nicht zuletzt aufgrund der Kolonialisierung im 16.Jahrhundert. Aktuell werden internationale Beziehungen z.B. durch den „EU-LAC Gipfel“ aufrecht erhalten, sind aber nicht immer zielführend.
Österreichische Reisende konzentriert sich jedoch nicht auf diesen Kontinent. Genauso wenig kann man Österreich als Hauptreiseziel für „LateinamerikanerInnen“ sehen. Die kulturellen Attraktionen sind abermals der Fußball, Musik und Tanz, genauso wie renommierte Literaten.

Nach der Theorie folgt die Empirie: Elf narrative Interviews mit Lehrkräften und SchülerInnen geben Auskunft über die Popularität des Spanischen. Schlüsselergebnisse sind:

  1. Spanisch wird gelernt, weil es eine große Anzahl an SprecherInnen gibt. Be-sonders auf Reisen möchte man einen großen Nutzen daraus ziehen und sich mit Einheimischen verständigen können.

  2. Der emotionale Wert der Sprache wird großgeschrieben: Spanisch vermittelt Freiheits-, Urlaubs- und Lebensgefühl.

  3. Lateinamerika ist das Land des Exotischen. Spanien hingegen (als Teil der Europäischen Union) ist vertraut und hat empirische Geltung.

  4. Die spanische Sprache bekommt ihr positives Image durch die Musik, durch Filme und durch sportliche Erfolge.

  5. Die Umsetzung des Spanischunterrichts an Österreichs Schulen erfolgt zögerlich.

Die positive Außenwahrnehmung des Spanischen weckt das Interesse für die Sprache. Die Ausweitung des Spanischunterrichts hat jedoch auch personalpolitische Gründe (z.B. Über-schuss an FranzösischlehrerInnen) und muss von jeder Schule selbst entschieden werden. Die individuellen Vorlieben bei der Umsetzung einer Schulsprache spielen jedenfalls eine untergeordnete Rolle.

Keywords (eng)
SpanishAustria
Keywords (deu)
SpanischunterrichtÖsterreich
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1296152
rdau:P60550 (deu)
104 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
104
Members (1)
Title (deu)
Boomsprache Spanisch?
Studien zur Intensivierung des Spanischunterrichts in der österreichischen Schullandschaft
Author
Marlene Heinrich
Abstract (deu)

Spanisch sei eine „Boomsprache“, so zumindest vermitteln es deutschsprachige Medien. Um diesen angeblichen Trend wissenschaftlich zu bestätigen (bzw. zu widerlegen), stellt sich die Autorin die Frage, ob es eine verstärkte spanische Präsenz in Österreich gäbe. Die theoreti-sche Analyse enthält verschiedene Motive, die SchülerInnen dazu veranlassen eine Sprache zu erlernen. Danach wird zuerst das Land Spanien unter die Lupe genommen: Die (schlechte) wirtschaftliche Situation hat zur Folge, dass sich ÖsterreicherInnen mit dem Land ausei-nandersetzen. Außerdem ist Spanien das Haupturlaubsziel (per Flugzeug) der österreichi-schen Bevölkerung. Das kulturelle Erleben ist präsent durch den Sport (vor allem Fußball), durch die spanische Musik, durch literarische KünstlerInnen und durch kulinarische Beson-derheiten (z.B. der Paella).

Lateinamerika, der zweite Analyseschwerpunkt, ist mit Europa vernetzt, nicht zuletzt aufgrund der Kolonialisierung im 16.Jahrhundert. Aktuell werden internationale Beziehungen z.B. durch den „EU-LAC Gipfel“ aufrecht erhalten, sind aber nicht immer zielführend.
Österreichische Reisende konzentriert sich jedoch nicht auf diesen Kontinent. Genauso wenig kann man Österreich als Hauptreiseziel für „LateinamerikanerInnen“ sehen. Die kulturellen Attraktionen sind abermals der Fußball, Musik und Tanz, genauso wie renommierte Literaten.

Nach der Theorie folgt die Empirie: Elf narrative Interviews mit Lehrkräften und SchülerInnen geben Auskunft über die Popularität des Spanischen. Schlüsselergebnisse sind:

  1. Spanisch wird gelernt, weil es eine große Anzahl an SprecherInnen gibt. Be-sonders auf Reisen möchte man einen großen Nutzen daraus ziehen und sich mit Einheimischen verständigen können.

  2. Der emotionale Wert der Sprache wird großgeschrieben: Spanisch vermittelt Freiheits-, Urlaubs- und Lebensgefühl.

  3. Lateinamerika ist das Land des Exotischen. Spanien hingegen (als Teil der Europäischen Union) ist vertraut und hat empirische Geltung.

  4. Die spanische Sprache bekommt ihr positives Image durch die Musik, durch Filme und durch sportliche Erfolge.

  5. Die Umsetzung des Spanischunterrichts an Österreichs Schulen erfolgt zögerlich.

Die positive Außenwahrnehmung des Spanischen weckt das Interesse für die Sprache. Die Ausweitung des Spanischunterrichts hat jedoch auch personalpolitische Gründe (z.B. Über-schuss an FranzösischlehrerInnen) und muss von jeder Schule selbst entschieden werden. Die individuellen Vorlieben bei der Umsetzung einer Schulsprache spielen jedenfalls eine untergeordnete Rolle.

Keywords (eng)
SpanishAustria
Keywords (deu)
SpanischunterrichtÖsterreich
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1296153
Number of pages
104