Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema der Konfliktarbeit und stellt insbesondere einen Zusammenhang zwischen Methoden der Konfliktbearbeitung auf den drei unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen – Mikro, Meso und Makro – her. Dazu werden zwei unterschiedliche Ansätze der Konfliktbearbeitung herangezogen und im Verlauf der Arbeit gegenübergestellt. Interaktive Konflikttransformation beschäftigt sich hauptsächlich mit Konflikten auf der gesellschaftlichen Meso- und Makroebene; Imago Beziehungstherapie als zweiter Ansatz beschäftigt sich mit Konflikten der gesellschaftlichen Mikroebene, insbesondere Paarbeziehungen. Über den vorgenommenen Vergleich wird die Frage nach Gemeinsamkeiten, Einflüssen und Parallelen der Arbeit mit Konflikten im Kleinen und im Großen gestellt und anhand der beiden Ansätze untersucht. Die Resultate legen eindeutig nahe, dass eine enge Verbindung und ein Wechselspiel zwischen den gesellschaftlichen Ebenen existiert und in der Konfliktarbeit ähnliche Methoden erfolgreich angewendet werden. In Bezug auf die erste Hypothese, den Zusammenhang von Mikro-, Meso- und Makroebene, hat sich insbesondere die weiterführende Frage nach dem WIE herauskristallisiert: Wie hängen die unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen zusammen? DASS sie zusammenhängen hat sich eindeutig bestätigt. Hypothese zwei, welche gemeinsame zentrale Muster in den Methoden der Konfliktbearbeitungsstrategien suggeriert, wurde noch eindeutiger bestätigt. Die beiden Ansätze weisen sowohl in ihren theoretischen Überlegungen als auch in der praktischen Arbeit ein hohes Maß an Übereinstimmung auf, was in der Arbeit durch ein Modell dargestellt wird. Zu nennen sind insbesondere die Methode der durch eine Drittpartei angeleiteten, dialogischen Form der Kommunikation, die Empathie und damit ein Verstehen der anderen Position fördern soll; sowie das Einbeziehen von vergangenen und unbewussten Elementen, welche durch die tiefe Beschäftigung mit dem Konflikt auftauchen. Beide Ansätze beschäftigen sich insbesondere mit sozial-psychologischen Dimensionen von Konflikten und lassen sich damit in ein enges Feld der Konfliktarbeit einordnen. Der Ausstieg aus der negativen Konfliktdynamik unter Einbezug solcher sozial-psychologischen Faktoren steht bei ihnen im Zentrum; wie die Arbeit weiters gezeigt hat, lassen sich dabei eklatante Parallelen in Theorie und Praxis feststellen. Weitere Forschung in Bezug auf herrschende Wechselwirkungen und Zusammenhänge, insbesondere zwischen den gesellschaftlichen Ebenen, könnte zu erstaunlichen und für das Feld der Konfliktforschung wichtigen Ergebnissen führen.
The present paper addresses the topic of conflict work, focusing on interdependencies between methods of conflict resolution at different levels of society. Therefore, two different approaches to conflict resolution will be examined and compared; Interactive Conflict Transformation, an approach of civilian conflict transformation operating on the meso and macro level of society, and Imago Relationship Therapy, an approach of couples therapy operating on the micro level of society. Through the comparison of these two approaches the question concerning influences, interdependencies and parallels of conflict work at those levels of society should be answered. The results indicate the existence of a close relationship between conflicts and methods to their resolution at different levels of society. The first hypothesis states interdependencies between micro, meso and macro level, a topic interesting to be explored further focusing on the question of how they are linked together. The paper argues that they do interact; still it requires further research on how they are interdependent. Hypothesis two focuses on parallels in the methods used to approach conflict resolution and this theory can easily be confirmed. Both approaches show parallels concerning their theoretical framework as well as practical methods demonstrated by the working model developed in the paper. In particular, the way of applying dialogue in the course of conflict resolution as a means to enhance empathy and therefore the skill to take the others position is central in both approaches. The inclusion of past and unconscious dimensions is another important element, where the parallelism of the discussed approaches can be demonstrated. Interactive Conflict Transformation as well as Imago Relationship Therapy include socio-psychological elements in theory and practice and therefore present parts of a narrow field of approaches in the field of conflict work; essential for both is to exit the negative dynamic of conflict by overcoming psychological barriers. Further research confirming and deepening the findings of the present paper on interdependencies and the relationship between conflicts at different levels of society as well as the role of socio-psychological factors will reveal important results in the field of conflict studies and should therefore be promoted.
Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema der Konfliktarbeit und stellt insbesondere einen Zusammenhang zwischen Methoden der Konfliktbearbeitung auf den drei unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen – Mikro, Meso und Makro – her. Dazu werden zwei unterschiedliche Ansätze der Konfliktbearbeitung herangezogen und im Verlauf der Arbeit gegenübergestellt. Interaktive Konflikttransformation beschäftigt sich hauptsächlich mit Konflikten auf der gesellschaftlichen Meso- und Makroebene; Imago Beziehungstherapie als zweiter Ansatz beschäftigt sich mit Konflikten der gesellschaftlichen Mikroebene, insbesondere Paarbeziehungen. Über den vorgenommenen Vergleich wird die Frage nach Gemeinsamkeiten, Einflüssen und Parallelen der Arbeit mit Konflikten im Kleinen und im Großen gestellt und anhand der beiden Ansätze untersucht. Die Resultate legen eindeutig nahe, dass eine enge Verbindung und ein Wechselspiel zwischen den gesellschaftlichen Ebenen existiert und in der Konfliktarbeit ähnliche Methoden erfolgreich angewendet werden. In Bezug auf die erste Hypothese, den Zusammenhang von Mikro-, Meso- und Makroebene, hat sich insbesondere die weiterführende Frage nach dem WIE herauskristallisiert: Wie hängen die unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen zusammen? DASS sie zusammenhängen hat sich eindeutig bestätigt. Hypothese zwei, welche gemeinsame zentrale Muster in den Methoden der Konfliktbearbeitungsstrategien suggeriert, wurde noch eindeutiger bestätigt. Die beiden Ansätze weisen sowohl in ihren theoretischen Überlegungen als auch in der praktischen Arbeit ein hohes Maß an Übereinstimmung auf, was in der Arbeit durch ein Modell dargestellt wird. Zu nennen sind insbesondere die Methode der durch eine Drittpartei angeleiteten, dialogischen Form der Kommunikation, die Empathie und damit ein Verstehen der anderen Position fördern soll; sowie das Einbeziehen von vergangenen und unbewussten Elementen, welche durch die tiefe Beschäftigung mit dem Konflikt auftauchen. Beide Ansätze beschäftigen sich insbesondere mit sozial-psychologischen Dimensionen von Konflikten und lassen sich damit in ein enges Feld der Konfliktarbeit einordnen. Der Ausstieg aus der negativen Konfliktdynamik unter Einbezug solcher sozial-psychologischen Faktoren steht bei ihnen im Zentrum; wie die Arbeit weiters gezeigt hat, lassen sich dabei eklatante Parallelen in Theorie und Praxis feststellen. Weitere Forschung in Bezug auf herrschende Wechselwirkungen und Zusammenhänge, insbesondere zwischen den gesellschaftlichen Ebenen, könnte zu erstaunlichen und für das Feld der Konfliktforschung wichtigen Ergebnissen führen.
The present paper addresses the topic of conflict work, focusing on interdependencies between methods of conflict resolution at different levels of society. Therefore, two different approaches to conflict resolution will be examined and compared; Interactive Conflict Transformation, an approach of civilian conflict transformation operating on the meso and macro level of society, and Imago Relationship Therapy, an approach of couples therapy operating on the micro level of society. Through the comparison of these two approaches the question concerning influences, interdependencies and parallels of conflict work at those levels of society should be answered. The results indicate the existence of a close relationship between conflicts and methods to their resolution at different levels of society. The first hypothesis states interdependencies between micro, meso and macro level, a topic interesting to be explored further focusing on the question of how they are linked together. The paper argues that they do interact; still it requires further research on how they are interdependent. Hypothesis two focuses on parallels in the methods used to approach conflict resolution and this theory can easily be confirmed. Both approaches show parallels concerning their theoretical framework as well as practical methods demonstrated by the working model developed in the paper. In particular, the way of applying dialogue in the course of conflict resolution as a means to enhance empathy and therefore the skill to take the others position is central in both approaches. The inclusion of past and unconscious dimensions is another important element, where the parallelism of the discussed approaches can be demonstrated. Interactive Conflict Transformation as well as Imago Relationship Therapy include socio-psychological elements in theory and practice and therefore present parts of a narrow field of approaches in the field of conflict work; essential for both is to exit the negative dynamic of conflict by overcoming psychological barriers. Further research confirming and deepening the findings of the present paper on interdependencies and the relationship between conflicts at different levels of society as well as the role of socio-psychological factors will reveal important results in the field of conflict studies and should therefore be promoted.