Abstract (deu)
Im Fokus der Diplomarbeit steht die Frage nach dem speziellen Denken Elias Canettis, wie es sich im Lauf seines Lebens entwickelt und wie es sich literarisch entfaltet. Die These ist, dass es sich bei Canettis Denken um Aneignungsdenken handelt, eines, das etwas von einem Gegenstand will, und zwar unvergleichlich mehr als dieser je sein kann. Dieses Verhältnis wird als 'Rufen' benannt.
Die zweite Frage an das Werk Canettis ist eine historische. Ein langes Kapitel über Kafka zeigt, dass Canetti mit Kafka die bürgerliche Erzähltradition nicht nur ablehnt, sondern bestimmt negiert. Dabei geht die Arbeit der Bedingung für dieses Denken nach und versucht es historisch festzumachen am Zivilisationsbruch Auschwitz, der für Canetti der zentrale Auslöser war für die Ablehnung der bisherigen Tradition. An den kleinen Formen Canettis Prosa wird die neue Erzähltechnik analysiert.