Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld zwischen dem Streben nach kollektivem Glück und individueller Freiheit im Kontext des kleinen Himalaya-Königreichs Bhutan. Bhutan folgt dem indigen entwickelten Konzept von „Gross National Happiness“ (GNH), welches das Wohlbefinden der Bevölkerung in den Mittelpunkt stellt. Als junge Demokratie und als ein Land, das sich in vielen Bereichen im Umbruch befindet, erschafft Bhutan im Namen des kollektiven Glücks jedoch immer wieder Regeln, die die individuelle Freiheit seiner Bewohner einschränken.
Die Arbeit gibt einen Überblick über theoretische Konzepte zu Freiheit und Glücksforschung und analysiert Aspekte von GNH im Hinblick auf ihre Beziehung mit individueller Freiheit. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welche Beziehung zwischen GNH und individueller Freiheit besteht. Weiters dreht sich die Arbeit um die Rolle des Staates im Hinblick auf diese Beziehung und den öffentlichen Diskurs in Bhutan dazu.
Obwohl Bewusstsein für philosophische Fragen wie Glück und Freiheit in einem Teil der bhutanischen Bevölkerung existiert, wird der Diskurs darüber bisher vor allem von einer nationalen Bildungselite geführt. Die Verantwortung, eine Balance zwischen individuellen und kollektiven Rechten zu finden, liegt daher vor allem bei der Regierung.
Die Frage, ob GNH individuelle Freiheiten ermöglicht oder einschränkt, muss daher im jeweiligen Kontext neu beleuchtet werden und wird sich in einem größeren Rahmen erst im Laufe der Zeit beantworten.