Abstract (deu)
Während sich die Literatur bereits eingehend mit der Emigration der ArgentinierInnen mit ihrem Höhepunkt vor gut einem Jahrzehnt auseinandergesetzt hat, klafft eine Lücke, was Remigration angeht – ein Phänomen, das mit der globalen Wirtschaftskrise für viele AutorInnen wieder in den Blick gerückt ist. Auf qualitative Weise und mit explorativem Ansatz versucht die vorliegende Arbeit, die Rolle der wirtschaftlichen Krise in Spanien für die Remigrationsentscheidung von ArgentinierInnen aus Spanien zu ergründen.
Im Zentrum stehen die Personen und ihre individuellen Erfahrungen. Tatsächlich ist die Krise für zahlreiche der RückkehrerInnen der Hauptgrund, um Spanien – oft nach Jahren – den Rücken zu kehren. Es zeigt sich aber auch, wie sehr strukturelle Einflussfaktoren mit individuellen Erfahrungen, Situationen und Charakteristika der MigrantInnen verflochten sind. Auch das Bild, das viele der MigrantInnen vom Herkunftsland hatten – Argentinien entwickelte sich nach der Krise 2001 bis vor nicht allzu langer Zeit positiv – ist ein Faktor, die die Rückkehrentscheidung zumindest begünstigt. Dies ist ein Ergebnis, das bei der Abschätzung zukünftiger Trends einbezogen werden muss.
Auch, dass die Möglichkeit, wieder (nach Spanien) migrieren zu können, die Entscheidung positiv beeinflusst, hat sich bestätigt. Vor allem jene RückkehrerInnen, die Spanien hauptsächlich aufgrund der wirtschaftlichen Krise verlassen haben, halten sich – zumindest theoretisch – die Möglichkeit einer erneuten Emigration offen. Ein Ergebnis, das jüngeren Migrationstheorien recht gibt: Die Remigration ist also offenbar längst nicht – wie vielfach angenommen – zwingend der letzte Schritt im Migrationszyklus.