Title (deu)
What war is all about?
zur Rolle von sexueller Gewalt und Geschlechterverhältnissen in Konflikten am Beispiel Darfur
Author
Stefanie Steinbauer
Advisor
Gerald Hainzl
Assessor
Gerald Hainzl
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit thematisiert die Problematik der sexuellen Gewalt in bewaffneten Konflikten sowie die Bedeutung von Geschlechterverhältnissen in Konfliktsituationen anhand des Fallbeispiels Darfur. Es wird die These aufgestellt, dass die sexuelle Gewalt im Darfur- Konflikt von zentraler Bedeutung für die Erreichung der Ziele der Zentralregierung war und nicht unabhängig von der ethnischen Komponente des Konfliktes gesehen werden kann. Eine theoretische Annäherung an das Verhältnis zwischen Ethnizität und Geschlecht sowie die Anwendung der Theorie der Ethno-Sexuellen Grenzen verifizieren diese These. Zusätzlich dazu wird eine kritische Analyse der unterschiedlichen Erklärungsansätze für Kriegsvergewaltigungen und sexuelle Gewalt in Konflikten vorgenommen und das Ausmaß sexueller Gewalt im Darfur-Konflikt geschildert. Ein weiterer Teil der Arbeit untersucht die Herausbildung einer so genannten sudanesischen hegemonialen Männlichkeit und deren Einfluss auf die Geschlechterverhältnisse ab 1989 sowie in Folge auch auf den Konflikt in Darfur. Abschließend wird auf die Rolle der Frauen im Konflikt, insbesondere der Hakkamas, eingegangen um die problematische Dichotomisierung in weibliche Opfer und männliche Täter zu durchbrechen und so eine generelle Kritik am gängigen Diskurs zu sexueller Gewalt in Konflikten zu formulieren.
Abstract (eng)
This paper deals with the problem of sexual violence in armed conflicts as well as with the significance of gender relations in conflict settings based on a case study of Darfur. This paper is trying to make the case that sexual violence was central to the strategy of the Khartoum government and that it cannot be understood as distinct from the ethnic dimension of the conflict. My theory is given credence by theoretically approaching the relation between ethnicity and gender and by applying the theory of ethno-sexual frontiers this thesis is verified. In addition to that the paper critically analyses common theories about war time rape and sexual violence in conflict settings and highlights the scale of sexual violence during the Darfur war. The second part of the paper deals with the Herausbildung of a so-called Sudanese hegemonic masculinity and its influence on gender relations after 1989 as well as on the Darfur conflict as such. In conclusion, the role of women, especially of Hakkamas, during the conflict is presented to challenge the problematic dichotomy of female victims and male perpetrators and therefore formulate a strong critique on the current discourse about sexual violence in conflict settings.
Keywords (deu)
Sexuelle GewaltKonfliktDarfur
Type (deu)
Extent (deu)
144 S.
Number of pages
146
Members (1)
Title (deu)
What war is all about?
zur Rolle von sexueller Gewalt und Geschlechterverhältnissen in Konflikten am Beispiel Darfur
Author
Stefanie Steinbauer
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit thematisiert die Problematik der sexuellen Gewalt in bewaffneten Konflikten sowie die Bedeutung von Geschlechterverhältnissen in Konfliktsituationen anhand des Fallbeispiels Darfur. Es wird die These aufgestellt, dass die sexuelle Gewalt im Darfur- Konflikt von zentraler Bedeutung für die Erreichung der Ziele der Zentralregierung war und nicht unabhängig von der ethnischen Komponente des Konfliktes gesehen werden kann. Eine theoretische Annäherung an das Verhältnis zwischen Ethnizität und Geschlecht sowie die Anwendung der Theorie der Ethno-Sexuellen Grenzen verifizieren diese These. Zusätzlich dazu wird eine kritische Analyse der unterschiedlichen Erklärungsansätze für Kriegsvergewaltigungen und sexuelle Gewalt in Konflikten vorgenommen und das Ausmaß sexueller Gewalt im Darfur-Konflikt geschildert. Ein weiterer Teil der Arbeit untersucht die Herausbildung einer so genannten sudanesischen hegemonialen Männlichkeit und deren Einfluss auf die Geschlechterverhältnisse ab 1989 sowie in Folge auch auf den Konflikt in Darfur. Abschließend wird auf die Rolle der Frauen im Konflikt, insbesondere der Hakkamas, eingegangen um die problematische Dichotomisierung in weibliche Opfer und männliche Täter zu durchbrechen und so eine generelle Kritik am gängigen Diskurs zu sexueller Gewalt in Konflikten zu formulieren.
Abstract (eng)
This paper deals with the problem of sexual violence in armed conflicts as well as with the significance of gender relations in conflict settings based on a case study of Darfur. This paper is trying to make the case that sexual violence was central to the strategy of the Khartoum government and that it cannot be understood as distinct from the ethnic dimension of the conflict. My theory is given credence by theoretically approaching the relation between ethnicity and gender and by applying the theory of ethno-sexual frontiers this thesis is verified. In addition to that the paper critically analyses common theories about war time rape and sexual violence in conflict settings and highlights the scale of sexual violence during the Darfur war. The second part of the paper deals with the Herausbildung of a so-called Sudanese hegemonic masculinity and its influence on gender relations after 1989 as well as on the Darfur conflict as such. In conclusion, the role of women, especially of Hakkamas, during the conflict is presented to challenge the problematic dichotomy of female victims and male perpetrators and therefore formulate a strong critique on the current discourse about sexual violence in conflict settings.
Keywords (deu)
Sexuelle GewaltKonfliktDarfur
Type (deu)
Number of pages
146