Abstract (deu)
Marine Archaeen sind in der Wassersäule der Ozeane allgegenwärtig. Mittels T-RFLP (Terminaler-Restriktions-Längen-Polymorphismus) von amplifizierten 16S rRNA Genfragmenten wurde deren horizontale und vertikale Verbreitung entlang eines Transekts im Atlantischen Ozean analysiert. Die anschließende Analyse und Klassifizierung der T-RFLP Fragmente in OTUs (Operationale Taxonomische Einheiten), erfolgte in silico. Um eine höhere phylogenetische Auflösung zu erhalten, wurden ergänzend Klon-Bibliotheken angelegt. Die höchste Archaeen-Diversität fand sich im Epipelagial (0-100 m Tiefe, 57 OTUs). Sie nahm gegen die tiefer liegenden Zonen ab; am niedrigsten war die Diversität im Bathypelagial (1000-4000 m Tiefe, 20 OTUs). Hinsichtlich längengrad-bedingter Diversitätsunterschiede innerhalb der einzelnen pelagischen Zonen, zeigten sich folgende Tendenzen: Die Diversität in südlichen ozeanischen Provinzen des Epipelagials war höher als in den nördlichen Provinzen. Die nördlichen Provinzen der tieferen Zonen waren hingegen reicher an OTUs als die südlichen Provinzen. Einige OTUs zeigten eine eindeutige Tiefenpräferenz. Insgesamt wurden 67 OTUs detektiert, davon stellten 5 OTUs mehr als 54% der relativen OTU Fragment-Abundanz. 62 OTUs waren wenig abundant, charakterisieren aber spezifische Gemeinschaften. Die durch die Klon-Bibliothek zugewiesenen OTUs waren größtenteils den Euryarchaea (Marine Gruppe II Archaea) zuordenbar. Für epipelagische Gewässer zeigte sich, dass Archaeen Gemeinschaften auf bestimmte ozeanische Provinzen beschränkt sind. Dieser Trend setzte sich in tiefere, pelagische Zonen fort; die Tendenz nahm jedoch mit zunehmender Tiefe ab.