Abstract (deu)
BASP1 (human brain acid soluble protein 1) ist ein N-terminal myristoyliertes, intrinsisch ungeordnetes Protein, welches im neuronalen Phosphatidylinositol 4,5-bisphosphate (PIP2) Signaltransduktionsweg involviert ist. Welche Rolle BASP1 in diesem Prozess spielt ist noch nicht geklärt, jedoch scheint dieses Protein an der neuronalen Wachstumskegelformation und Neurotransmitterausschüttung beteiligt zu sein. BASP1 bindet an cytosolischer Seite der Plasmamembran. Eine wichtige Funktion von BASP1 ist die Cholesterol-abhängige Sequesterierung von PIP2 in Lipid rafts der präsynaptischen Membran oder des axonalen Wachtumskegels.
Ziel dieser Arbeit ist es, mittels Kernspinresonanz (NMR) und anderen biophysikalischen Methoden, den Einfluss der N-Myristoylierung auf die strukturellen Dynamiken von BASP1, besonders auf die Konsequenzen dieser Modifikation auf Interaktionseingenschaften, zu untersuchen. Für diese Experimente muss BASP1 mit und ohne N-Myristoylierung rekombinant exprimiert werden. Es ist uns gelungen, rekombinant myristoyliertes BASP1 zu erhalten, indem wir humane N- myristoyltransferase und BASP1 in Escherichia coli Zellen co-exprimiert haben mittels einem dualen Expressionsvektors. Zusätzlich haben wir durch Massenspektrometrie zeigen können, dass rekombinante Expression von N-myristoyliertem BASP1 in minimal Medium, welchen für Isotopenlabeling benötigt wird, zu einer Mischung aus myristolierter und lauroylierter Form des Proteins führt.
Die strukturelle Dynamik der nativen und N-myristoylierten Form ist Thema dieser Arbeit; interessanterweise konnten wir zeigen, dass beide Formen Ca2+ direkt binden können und Calcium zu einem Lösen von BASP1 von Liposomen in vitro führt. Dieses bisher unbekannte Feature von BASP1 könnte sich als relevant in vivo herausstellen, da BASP1 in Calcium abhängigen Prozessen wie dem PIP2 Signaltransduktionsweg, Neurotransmitterausschüttung oder Wachtumskegellenkung vorkommt.