Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit fasst die Wiener Gemeinschaftsgärten (GG) als Symptom eines weltweiten gesellschaftlichen Wertewandels auf, der sich im Lebensstil von Individuen und Gruppen niederschlägt und sich im urbanen Zwischenraum „Garten“ abspielt. Anhand der Anwendung der Theorie der sozialen Praxis Pierre Bourdieus über gesellschaftliche Prozesse und Formen von Kapital auf das Phänomen der aktuellen Gartenbewegung wurden folgende Hypothesen (H) aufgestellt: 1) Die Beteiligung an einem GG-Projekt wird als Bereicherung im Sinne eines Gewinns von sozialem und kulturellem Kapital wahrgenommen. 2) Das Gärtnern im GG prägt eine neue soziale Praxis und einen Habitus und zeichnet so einen Lebensstil aus, dessen Träger_innen sich durch ihn von anderen sozialen Gruppen abgrenzen. 3) Die heutigen GG können als Post-Guerilla-Gardening betrachtet werden, da sie sich inhaltlich an den gesellschaftskritischen Forderungen dieser Bewegung orientieren.