Abstract (deu)
Während die Stadt Wien immer mehr verbaut wird und zunehmend ein Ausverkauf der Stadt stattfindet, steigt gleichzeitig das Bedürfnis der Bewohner*innen auf Natur im urbanen Raum. Die grünen Stadtteile weichen zunehmend Betonlandschaften. Landwirtschaftliche Flächen werden schneller versiegelt oder umgewidmet und bleiben lange Zeit ungenutzt um Spekulationen mit diesen Grundstücken zu betreiben. Diese Zerstörung von fruchtbarem Boden ruft Empörte auf den Plan. Immer mehr Menschen machen sich wieder Gedanken zum guten Leben und in welcher Stadt sie leben wollen. Neue Projekte entstehen in der ganzen Stadt, sowohl privat als auch „öffentlich“. Einige Projekte sind politisch motiviert, andere werden in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung realisiert und auch finanziert. Im Zuge dieser Realisierung wird zunehmend öffentliches Land reglementiert und beschränkt.
In dieser Arbeit, werden die unterschiedliche Strategien des Landzugangs in der Stadt anhand zweier Fallbeispiele, dargestellt. Die zwei gewählten Beispiele zeigen zum einen motivierte junge Menschen, die mit der Strategie der Besetzung Brachflächen nicht länger ungenutzt lassen wollen und sich gegen die Verbauungen von Grünflächen in der Stadt stark machen. Die Gruppe will außerdem dazu anregen einen differenzierten Blick auf die Nahrungsmittelproduktion zu werfen und das Potenzial in den Grünflächen der Stadt zu erkennen. Die Grünflächen sind wichtige Ressourcen die es gilt nicht ausschließlich als Baugrund zu betrachten, sondern als landwirtschaftlich nutzbare Flächen in der Stadt. Einen Kontrast zum „von unten“ initiierten Projekt, bildet das Projekt der Stadt Wien, der Gemeinschaftsgarten Rosenbergpark. Er entstand auf einer ehemals öffentlich genutzten Fläche. Anhand dieses Beispiels wird ersichtlich wie weit die Stadt Wien den Zugang reguliert und wie frei die einzelnen Gärtner*innen in ihrer Entscheidung und Teile der Bevölkerung ausgeschlossen von diesem öffentlich finanzierten Projekt sind.
Die Stadt steht hierbei im Mittelpunkt meiner Forschung und die Erkenntnis. Als ein sozial konstruierter Raum, der es allen Menschen zu gleichen Teilen erlaubt diesen Raum zu nutzen und zu gestalten. Der Stadtraum ist gegenwärtig oft ein Raum der Zwänge und Vorschriften und diese sind meist verinnerlicht und werden selten bis gar nicht hinterfragt. Um eine Zukunftsorientierte Stadt zu sein, muss die Stadtgestaltung wieder demokratischer sein.