Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit gliedert sich in zwei Abschnitte. Der Erste behandelt theoretisch die Entwicklungszusammenarbeit der EU und der zweite Teil zeigt ihn praktisch anhand von zwei Länderbeispielen: Fidschi und Papua Neuguinea.
Die erste Frage die sich dabei stellt ist der Diskurs zu dem Wort Entwicklung. Was bedeutet Entwicklung generell und im speziellen für die EU. Dazu gibt es verschiedenste Deutungen und Herangehensweisen. Über die Jahrzehnte gab es auch verschiedenste Theorien zu dem Thema Entwicklung. Von den Modernisierungstheorien über die Dependenztheorien bis zu den Weltsystemtheorien.
Die konkrete Entwicklungszusammenarbeit der EU geht dabei auf die Verträge von Rom in den 1950er Jahren zurück. Die Welt sah zu dieser Zeit noch anders aus und die mächtigsten Staaten Europas, wie etwa Frankreich und Großbritannien waren noch Kolonialmächte und versuchten über die Entwicklungszusammenarbeit sich weiteren Einfluss in ihren bestehenden oder mittlerweile unabhängigen ehemaligen Kolonialgebieten zu sichern. Auch war schon ein Ende der Kolonialisierung absehbar und deshalb wurden diese Verträge von Rom durch die Verträge von Yaoundé abgelöst, die die Zusammenarbeit zwischen der EU und den AKP Staaten regeln sollten.
Durch den Beitritt Großbritanniens zur damaligen EG änderte sich dieser Zustand erneut und die weitere Entwicklungszusammenarbeit wurde in einem veränderten Vertragswerk für die nächsten Jahrzehnte (1976-2000), welches in Lomé unterzeichnet wurde, neu bestimmt. Nach den Verträge von Lomé kam es durch die veränderte Weltlage, vor allem nach dem Zusammenbruch der vormaligen Sowjetunion zu einer neuen Übereinkunft in den 2000er Jahren, die bis heute gültig ist: der Vertrag von Cotonou. Damit wurde die Entwicklungszusammenarbeit der EU auf neue Beine gestellt.
Im „praktischen“ Teil geht es um die Gestaltung der Beziehungen zwischen der EU und Fidschi und Papua Neuguinea im Rahmen dieses Vertrages.
Fidschi nimmt dabei eine Sonderstellung ein, da die EU mit dem Land, nach einem Militärputsch 2006, nur sehr eingeschränkt Beziehungen unterhält und ein Wirtschaftsembargo eingeführt hat. Diese Situation wird sich wahrscheinlich 2014 mit der Abhaltung von demokratischen Wahlen verändern. Eine Ausnahme von dieser Situation stellen die Zuckeranbauhilfen der EU dar, die sehr entscheidend für diesen Inselstaat sind.
In Papua Neuguinea zählt die EU, nach Australien und Japan zu einem der wichtigsten Geber und versucht dem Land, das zu einem der ärmsten der Welt zählt, trotz starker Wirtschaftswachstumsraten und großer Rohstoffvorkommen, zu helfen einen funktionierenden Staaten aufzubauen und Infrastruktur zu errichten, besonders im Bereich der Bildung. Erschwert wird dies vor allem durch die einmalige heterogene Struktur dieses Inselstaates.