Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit verschafft einen Überblick über die wichtigsten Argumente und Studien sowohl der Befürworter als auch der Gegner einer Transaktionssteuer. Zielsetzung dieser Arbeit ist die Bewertung dieser Argumente und eine Analyse des Vorschlags der Europäischen Kommission über die Verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der FTS vom 14. Februar 2013. Diese Analyse führt zum Ergebnis, dass die Lenkungswirkung der FTS verfehlt, weil die Steuer riskante Geschäfte nicht mehr als die risikoärmeren belasten beabsichtigt und somit keine Anreize für ein stärkeres Risikobewusstsein der Finanzmarkt-akteure setzt. Wegen den unterschiedlichen Steuersätzen (0,1% auf Wertpapiere und 0,01% auf Derivate) werden sogar die riskanteren Hebelprodukte begünstigt.
Eine Reduktion der Hochfrequenzhändler könnte tatsächlich die Folge der FTS Einführung werden. Dieses Ergebnis wäre mit einem Hochfrequenzhandelsgesetz auf der EU Ebene genauso erreichbar. Die echten Spekulanten werden von einer niedrigen FTS nicht abgehalten, weil diese auf sehr hohe Gewinnmargen spekulieren.
Fraglich ist, ob die Spekulanten tatsächlich der Wirtschaft schaden, weil sie eigentlich den Produktionshändlern die Möglichkeit bieten, sich abzusichern und die Kursschwankungs-risiken an die Spekulanten zu überwälzen. Aber auch wenn man die Annahme trifft, dass die Spekulanten der Wirtschaft gravierend schaden und man sie mit einer FTS unterdrücken möchte, ergeben sich schon Probleme bei der Zielverfolgung der EU Kommission. Denn das Lenkungsziel und das Einnahmeziel stehen in Widerspruch zueinander. Die angebliche Verfolgung des Lenkungsziels stellt nur eine geschickte Rationalisierung der Steuer dar – man möchte diejenigen zur Kasse bitten, die die letzte Finanzkrise verursacht haben.
Was die EU Kommission mit dieser Richtlinie zu erreichen verspricht und die tatsächlichen Konsequenzen so einer FTS fallen auseinander.