Abstract (deu)
Die Masterthese vergleicht und reflektiert in der vorliegenden Theoriearbeit zwei exemplarische Fälle von Konflikttheorien: Coser und Dahrendorf. Das Erkenntnisinteresse liegt darin aufzuzeigen, wie soziale Konflikte aktuell sowie seit Beginn der soziologischen Forschung thematisiert werden. Dazu ist die Kategorisierung und Betrachtung von Konflikten einerseits als Motoren der gesellschaftlichen Entwicklung und andererseits als Integrationsfaktoren für stabile Gesellschaften in der Konflikt- und Konsenstheorie unentbehrlich. Beide Prozesse finden sich in Gesellschaften und tragen der Tatsache Rechnung, dass es neben dem gesellschaftlichen Wandel auch immer wieder Phasen der gesellschaftlichen Integration gibt. Coser versucht im Anschluss an Simmel die Brücke zwischen Konflikttheorie und Strukturfunktionalismus zu schlagen, indem die positiven Funktionen des Konflikts betont werden, die häufig stabilisierende Effekte für Gesellschaften haben. Dahrendorf entwickelt im Rekurs auf Marx eine eigenständige makrosoziologische Konfliktperspektive, die mehr auf gesellschaftlichen Wandel fokussiert ist. Die Diskussion der verschiedenen Konfliktansätze zeigt, dass Konflikte, obgleich in der aktuellen soziologischen Forschung vernachlässigt, nicht nur aus gesellschaftlichen Zusammenhängen, sondern auch aus der Soziologie nicht wegzudenken sind und somit eine zentrale soziologische Kategorie darstellen.