Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit widmet sich auf der einen Seite dem Thema der Muse sowie des Filmstars in der Filmgeschichte, auf der anderen Seite beschäftigt sie sich mit den wechselseitigen Beziehungen dieser beiden Phänomene am Beispiel der Filmschauspielerinnen Asta Nielsen und Grace Kelly. Die Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wird ein theoretisch-historischer Blick auf Filmstars, das Image sowie auf Musen gerichtet. Im Zentrum des zweiten Teiles stehen die beiden Schauspielerinnen, die jeweils in ihrer Zeit zu internationalen Filmstars avancierten. Als erste Schauspielerin wird Asta Nielsen analysiert, die in den 1910er-Jahren als einer der ersten europäischen Filmstars mit Weltruhm galt. Sie hat gerade in den Anfangszeiten des Mediums Film viele damalige KünstlerInnen durch ihre Schauspielkunst inspiriert. Im Mittelpunkt der Fragestellung bei Asta Nielsen stehen vor allem ihre Selbstinszenierungspraktiken, denn gerade zu Beginn der Filmgeschichte hatte sie noch die Möglichkeit der Mitsprache an der Filmarbeit. Danach wird die Entwicklung der amerikanischen Schauspielerin Grace Kelly beleuchtet, die in den 1950er-Jahren als die „kühle, blonde Heroine“ von Suspense-Regisseur Alfred Hitchcock galt, durch dessen Hilfe sie innerhalb kurzer Zeit zum internationalen Filmstar aufstieg. Grace Kellys Karriere fand am Höhepunkt des US-amerikanischen Studiosystems statt, nach welchem sie in den Filmen einem „Lady-Image“ gemäß eingesetzt wurde. Da Grace Kelly bei diesem System kaum Mitsprache bei der Filmarbeit hatte, sind es bei ihr in erster Linie die Fremdinszenierungspraktiken und die Konstruktion ihres Images in der Öffentlichkeit, vor allem durch Alfred Hitchcock, die untersucht werden. Die Untersuchung beider Filmschauspielerinnen und ihren Inszenierungspraktiken erfolgt unter Zuhilfenahme von konkreten Film-Beispielen bzw. Filmstills.