Abstract (deu)
Das Ende des Zweiten Weltkrieges und die nachfolgende Teilung Europas zwischen den Siegesmächten brachte auch eine weitgreifende Differenzierung dieses Kontinentes in zwei unversönliche politische Lager. Einerseits der sogenannte Westen mit den Prinzipien der politischen Demokratie und andererseits das Lager des ideologischen Totalitarismus des sog. Ostens.
Bereits die Entwicklung des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts in Rußland brachte die Ansätze der Diktatur des Proletariats, worunter man den Krieg allen nicht gliechgesinnten Gruppierungen verstehen soll. Darunter muß man auch alle religiösen Gruppierungen sehen, in erster Linie die christlichen Kirchen. Der Export der Ideen des Sozialismus gehörte zu den grundlegenden Prinzipien eines Marxismus – Leninismus, der für den Ostblock das Verbreiten der Ideen aus Moskau darstellte. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges sind Experten aus der Sowjetunion auf den Boden der ersten slowakischen Republik gekommen, um den Weg dem Sozialismus sowjetischer Art zu bereiten. Der wichtige Punkt in der Entwicklung der damaligen Tschechoslowakei waren die Wahlen im Jahre 1948, als die kommunisten die Mehrheit gewonnen haben. Die Beseitigung aller nichtkommunistischen Bewegungen in der Gesellschaft ist angefangen.
Im Teil A dieser Arbeit sind die Schritte der kommunistischen Macht gegenüber der Kirchen seit 1948 beschrieben. Angefangen bei den Gesetzen, die die Kirche, vor allem die katholische, unter den Druck des Staates gesetzt haben, durch die Gewalt, die and en Priestern und Bischöfen ausgeübt wurde, durch die Schaffung einer regimetreuer Katholischen Aktion, die die sogenannten fortschrittlichen Priester vereinigen sollte, durch die Kreieren einer Prieterbewegung (Friedensbewegung der katholischen Geistlichen), die wiederum die Friedenspriester beheimatete, durch die veränderte Taktik des Staates gegenüber den Kirchen während des Prager Frühlings bis zu der sogenannter Normalisation nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei und zum Anfang einer neuen Priesterbewegung Pacem in Terris. Die nach der Enzyklika des Papstes Johannes XXIII. genannte Priesterbewegung stellte einen neuen Versuch der regierenden Macht, die Kirche in einer völligen Abhängigkeit von den Beschlüssen der kommunistischen Administration zu bekommen dar.
Der Teil B bringt einige Gespräche mit den ehemaligen Friedenspriestern, die mit einem zeitlichen Abstand ihr Wirken beurteilen können. Um eine Ausgewogenheit zu erzielen, sind diese Erzählungen der Friedenspriester durch die Aussage von František Mikloško, einen engagierten Laien und Anfechter von Pacem in Terris ergänzt.
Der Teil C bringt pastoraltheologische Erwägungen der erlebten Geschichte. Einerseits eine Suche einer Antwort nach dem „wie und warum“ es zu einer Zusammenarbeit zwischen zwei philosophisch verschiedenen Gesellschaftsgruppen kommen kann, andererseits nach dem „was kann man aus der Geschichte lernen“. Die Erfahrung des Versagens in der Kirche, der Mut eigene Vergangenheit zu bearbeiten und die Mündigkeit des Glaubens in einer möglichen Versöhnung sind tragende Themen.
Der geschichtliche Teil wurde anhand der bereits veröffentlichten Literatur, als auch anhand eigener Arbeit in den Archiven im Inn- und Ausland verarbeitet. Der Teil B ist völlig auf den Memoiren der jeweiligen Personen gegründet. Der Teil C ist der patoralteheologische Beitrag des Verfassers unterstützt durch kirchliche Dokumente und theologische Literatur.