Abstract (deu)
Aus in vitro Arbeiten in unserer Arbeitsgruppe ging hervor, dass ein Magnolienrindenextrakt in humanen gingivalen Zellen (HGF-1) entzündungshemmend wirkt [Walker et al., 2013].
In dieser humanen Interventionsstudie sollte nun gezeigt werden, ob ein mit 0,1 % Magnolienrindenextrakt angereicherter Kaugummi eine anti-inflammatorische Wirkung auf Zahnfleischepithelzellen hat. Außerdem sollte der Einfluss auf Marker für den oxidativen Stress untersucht werden. Hierfür wurden 40 gesunde Probanden/Probandinnen rekrutiert, denen vor und nach einer zweiwöchigen Interventionsphase mit sterilen Bürsten Zahnfleischepithelzellen entnommen wurden. Die Ergebnisse der Gruppe, die täglich fünfmal zwei Stück der MBE-Kaugummis kauen mussten, wurden mit denen einer Positivkontrollgruppe (Colgate total®-Zahnpasta), einer Negativkontrollgruppe (Kontrollzahnpasta) und einer Kontrollkaugummigruppe verglichen. Zur Bestimmung der entzündungshemmenden Wirkung wurden die Freisetzung der Entzündungsmediatoren IL-8, IL-1α, IL-1β, TNF-α und MIP-1β und die Genexpression von IL-8, IL-1α, IL-1β und CCR1 gemessen. Als Marker für den oxidativen Stress wurden die Aktivität des antioxidativen Enzyms Katalase und das Auftreten von oxidativen DNA-Schäden herangezogen.
Es konnte gezeigt werden, dass nicht alle Zahnfleischepithelzellen der Proben auf eine LPS-Stimulation mit einer erhöhten Ausschüttung beziehungsweise Genexpression der Entzündungsmediatoren reagierten. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass durch das Kauen der mit MBE-angereicherten Kaugummis nach der zweiwöchigen Interventionsphase weder auf funktioneller noch auf der Genebene eine signifikante Veränderung der Basislevel im Vergleich zum Messzeitpunkt t0 erzielt werden konnte.
Außerdem konnte die erhöhte Ausschüttung und die vermehrte Genexpression von IL-8 signifikant gesenkt werden, wobei allerdings kein signifikanter Unterschied zur Kontrollkaugummigruppe festgestellt werden konnte. Allerdings konnte das Kauen der MBE-Kaugummis über einen Zeitraum von zwei Wochen die durch 10 µg/ml PG-LPS erhöhte Ausschüttung von MIP-1β und TNF-α im Vergleich zu den Kontrollkaugummis signifikant reduzieren.