Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Studie wurde die Abhängigkeit der Viren-Abundanz von der Bakterien-Abundanz sowie dem Chlorophyll a-Gehalt an fünf Standorten in den Donau-Auen südöstlich von Wien untersucht. Darüber hinaus wurde die Abundanz der Viren und der Bakterien im Zusammenhang mit limnologischen bzw. abiotischen Parametern betrachtet. Die Probenahmen wurden je nach Jahreszeit im Abstand von ein bis drei Wochen durchgeführt. Die Untersuchungsperiode dehnte sich über die Zeiträume von Mai bis Dezember 2012 und von April bis Juni 2013 aus und umfasste damit die beiden Hochwasserereignisse im Juni der jeweiligen Jahre.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Dynamik der Viren mit jener der heterotrophen Bakterien im Untersuchungsgebiet eine enge Korrelation aufwies. Im Gegensatz dazu konnte für die Beziehung zwischen den Viren und dem Chlorophyll a-Gehalt lediglich ein schwacher Zusammenhang festgestellt werden. Daraus lässt sich ableiten, dass die heterotrophen Bakterien die wesentlichen Wirte für die Viren darstellten, wohingegen Primärproduzenten diesbezüglich lediglich eine stark untergeordnete Rolle im Untersuchungsgebiet der Donau-Auen einnahmen. Weiters konnte gezeigt werden, dass die Viren- und Bakterien-Abundanz positiv mit der Leitfähigkeit korrelierten. Dabei stellt die Leitfähigkeit ein Maß für den Grad der hydrologischen Anbindung der Augewässer dar. Daher ließen sich hohe Werte der Viren- und Bakterien-Abundanz in den Donau-Auen mit einem niedrigen Grad der oberflächlichen Anbindung in Beziehung setzen. Für den anorganischen Schwebstoffgehalt konnte eine negative Korrelation zur Viren-Abundanz festgestellt werden, welche, ähnlich wie für die Leitfähigkeit, den Grad der hydrologischen Anbindung zum Ausdruck bringt. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die Viren- bzw. die Bakterien-Abundanz in diesem Flussau-System negativ mit der Wassertemperatur korrelierten. Dies beschreibt hier im Wesentlichen einen jahreszeitlichen Effekt.
Insgesamt konnte demnach in dieser Arbeit festgestellt werden, dass die hier untersuchten abiotischen Parameter hauptsächlich einen indirekten Einfluss auf die Viren-Abundanz aufwiesen. Der Zusammenhang zwischen der Viren-Abundanz und den abiotischen Faktoren beruhte auf der engen Kopplung zwischen den Viren und ihren Wirten, wobei die Entwicklung der Wirte meist von den Stanortbedingungen geprägt war.