Abstract (deu)
Nach der anfänglichen Reaktion von Regierungen auf die Wirtschaftskrise, wo finanzielle Sparpolitik noch von beispiellosen Strategien gekennzeichnet waren, die versuchten soziale Sicherheit zu garantieren und gleichzeitig wirtschaftliche Nachfrage zu stimulieren, um eine ausgewachsene Depression global zu verhindern, haben Regierungen in 2010 angefangen, den Schwerpunkt auf Sparmaßnamen als Notfallsplan zu legen, die manchmal den gewohnten Kanäle von Beteiligung und akzeptierter demokratischer Kontrolle ausweichen. Viele dieser Sparmaßnahmen, welche sich von Ausgabenkürzungen, regressiven Steueranstiegen bis hin zu verringerten Arbeits- und Pensionsschutzgesetzen erstrecken, haben die ohnehin schon schwerwiegenden menschlichen Konsequenzen der Krise noch verschärft und den gesamten Rahmen der Menschenrechte beeinflusst. Teilweise wurden Sparmaßnahmen eingeführt, obwohl bestimmte gefährdete Gruppen noch höhere öffentliche Aufmerksamkeit in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs benötigen würden. Kinder stellen eine solche gefährdete Gruppe dar.
Mit der gesetzlichen Grundlage der UN Konvention über die Rechte des Kindes und dem Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, wirft diese Arbeit einen Blick auf das Zusammenspiel von finanziellen Kürzungen im Kinderbudget und Kinderarmut und wird hinterfragen, ob solche Maßnahmen, mit der staatlichen Verpflichtung Menschenrechte - und in diesem Fall spezifisch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Kinderrechte - zu respektieren, zu verwirklichen und zu schützen, im Einklang stehen.
Während schon die Definition und das Messen von Kinderarmut komplexe Probleme darstellen in Bezug auf die Frage, welche Indikatoren und Messgrößen herangezogen werden sollten, ist eine klare Beurteilung von der Umsetzung von Kinderrechten dadurch oft noch schwieriger. Trotzdem haben Staaten klare Kernverpflichtungen, die auch in Zeiten von finanzieller Ressourcenknappheit keine regressiven Maßnahmen rechtfertigen und Staaten im Licht von progressiver Umsetzung von ESC Rechten dazu auffordern, in Forschung zu investieren, Konzepte zu definieren und Methoden zur Auswirkungseinschätzung für kinderfokussierte Kontrollen von Budgetausgaben zu entwickeln.
Die Arbeit wird versuchen zu erklären, was die potentiellen Auswirkungen von Kinderbudgetierung auf Kinderarmut und damit Kinderrechte sein kann und ob Regierungen ihre Verpflichtung Kinderrechte zu respektieren, umzusetzen und zu schützen, mit solchen Maßnahmen verletzen.