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Title (deu)
Filmische Repräsentationen von Erinnerung japanisch-amerikanischer Concentration Camps in Rea Tajiris "History and Memory: For Akiko and Takeshige"
Parallel title (eng)
Cinematic representations of memory in relation to the japanese-american concentration camp experience in Rea Tajiri's "History and Memory: For Akiko and Takeshige"
Author
Julia Elisabeth Schleicher
Advisor
Rainer Maria Köppl
Assessor
Rainer Maria Köppl
Abstract (deu)
1942, kurz nach dem Anschlag auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 wurden von der U.S. amerikanischen Regierung ungefähr 110 000 japanische Einwanderer und U.S. Bürger japanischer Abstammung in Concentration Camps inhaftiert. Aufgrund des Einstiegs der USA in den Zweiten Weltkrieg wurde die Inhaftierung als militärische Notwendigkeit angesehen, um die Sicherheit der U.S. Bevölkerung vor dem „japanischen Feind“ zu gewährleisten. Heute ist jedoch klar, dass die U.S. Regierung sowohl aus rassistischen Gründen, als auch aus wirtschaftlichen Gründen handelte. Die Japan-Amerikaner wurden insbesonders an der Westküste der USA als große landwirtschaftliche Bedrohung empfunden. Die Betroffenen wurden von 1942 bis 1945 in insgesamt zehn Concentration Camps der War Relocation Authority aufgeteilt. Erst Jahre später wurde klar, dass es seitens der Japan-Amerikaner zu keinem einzigen Sabotageakt gegen die USA gekommen war. Die Japan-Amerikaner fühlten sich beschämt und in ihrer Ehre gekränkt und sprachen nicht über ihre traumatischen Erfahrungen. Durch das „strategische Vergessen“ beziehungsweise das Schweigen der Betroffenen selbst und das Interesse der U.S. Regierung diesen Teil der Geschichte bedeckt zu halten, konnte die Verarbeitung dieser Ereignisse erst von den nachfolgenden Generationen in Angriff genommen werden. Im Zuge der Wiedergutmachungs- und Entschädigungsbewegung (redress and reparations movement) der 70er und 80er Jahren entstanden einige wichtige filmische Produktionen über die japanisch-amerikanische Concentration Camp Erfahrung. Diese Filme wurden meist von Filmemachern der dritten Generation von Japan-Amerikanern gemacht, die in ihren Werken die Erlebnisse ihrer Eltern und Großeltern darstellen und zu verarbeiten versuchen. In Zusammenhang damit entstand eine Gruppe von Filmen, die sich hauptsächlich mit den Auswirkungen dieses geschichtlichen Ereignisses auf das Alltagsleben, die persönlichen Geschichten der Betroffenen und die Generationen danach auseinandersetzen. Hierbei spielen auch das Schweigen, das Vergessen und die dadurch entstandenen Auswirkungen auf die japanisch-amerikanische Gemeinschaft eine große Rolle. In einer detaillierten Filmanalyse von Rea Tajiris History and Memory: For Akiko and Takeshige werden unterschiedliche Darstellungen von Erinnerung und im Speziellen von abwesender Erinnerung und Schweigen bearbeitet. Durch das Herausfiltern spezifischer Sequenzen und Bilder werden Repräsentationen von nationaler, kultureller, individueller, familiärer und abwesender Erinnerung beschrieben und analysiert. Dabei werden jedoch die Vernetzungen und Zusammenhänge der einzelnen Erinnerungskategorien nicht außer Acht gelassen und der Film als Ganzes, als Konstruktion von Erinnerungen betrachtet. Rea Tajiri gelingt es mit ihrem Film History and Memory die Auswirkungen geschichtlicher Traumata über Generationen hinweg und das strategische Vergessen der japanisch-amerikanischen Gemeinschaft mit ihrer persönlichen Familiengeschichte zu verknüpfen und zu verbildlichen.
Keywords (deu)
ErinnerungFilmJapan-AmerikanerConcentration CampsRea TajiriHistory and MemoryVideoInternierungvergessenZweiter Weltkrieg
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1313755
rdau:P60550 (deu)
116 S. : Ill.
Number of pages
116
Members (1)
Title (deu)
Filmische Repräsentationen von Erinnerung japanisch-amerikanischer Concentration Camps in Rea Tajiris "History and Memory: For Akiko and Takeshige"
Parallel title (eng)
Cinematic representations of memory in relation to the japanese-american concentration camp experience in Rea Tajiri's "History and Memory: For Akiko and Takeshige"
Author
Julia Elisabeth Schleicher
Abstract (deu)
1942, kurz nach dem Anschlag auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 wurden von der U.S. amerikanischen Regierung ungefähr 110 000 japanische Einwanderer und U.S. Bürger japanischer Abstammung in Concentration Camps inhaftiert. Aufgrund des Einstiegs der USA in den Zweiten Weltkrieg wurde die Inhaftierung als militärische Notwendigkeit angesehen, um die Sicherheit der U.S. Bevölkerung vor dem „japanischen Feind“ zu gewährleisten. Heute ist jedoch klar, dass die U.S. Regierung sowohl aus rassistischen Gründen, als auch aus wirtschaftlichen Gründen handelte. Die Japan-Amerikaner wurden insbesonders an der Westküste der USA als große landwirtschaftliche Bedrohung empfunden. Die Betroffenen wurden von 1942 bis 1945 in insgesamt zehn Concentration Camps der War Relocation Authority aufgeteilt. Erst Jahre später wurde klar, dass es seitens der Japan-Amerikaner zu keinem einzigen Sabotageakt gegen die USA gekommen war. Die Japan-Amerikaner fühlten sich beschämt und in ihrer Ehre gekränkt und sprachen nicht über ihre traumatischen Erfahrungen. Durch das „strategische Vergessen“ beziehungsweise das Schweigen der Betroffenen selbst und das Interesse der U.S. Regierung diesen Teil der Geschichte bedeckt zu halten, konnte die Verarbeitung dieser Ereignisse erst von den nachfolgenden Generationen in Angriff genommen werden. Im Zuge der Wiedergutmachungs- und Entschädigungsbewegung (redress and reparations movement) der 70er und 80er Jahren entstanden einige wichtige filmische Produktionen über die japanisch-amerikanische Concentration Camp Erfahrung. Diese Filme wurden meist von Filmemachern der dritten Generation von Japan-Amerikanern gemacht, die in ihren Werken die Erlebnisse ihrer Eltern und Großeltern darstellen und zu verarbeiten versuchen. In Zusammenhang damit entstand eine Gruppe von Filmen, die sich hauptsächlich mit den Auswirkungen dieses geschichtlichen Ereignisses auf das Alltagsleben, die persönlichen Geschichten der Betroffenen und die Generationen danach auseinandersetzen. Hierbei spielen auch das Schweigen, das Vergessen und die dadurch entstandenen Auswirkungen auf die japanisch-amerikanische Gemeinschaft eine große Rolle. In einer detaillierten Filmanalyse von Rea Tajiris History and Memory: For Akiko and Takeshige werden unterschiedliche Darstellungen von Erinnerung und im Speziellen von abwesender Erinnerung und Schweigen bearbeitet. Durch das Herausfiltern spezifischer Sequenzen und Bilder werden Repräsentationen von nationaler, kultureller, individueller, familiärer und abwesender Erinnerung beschrieben und analysiert. Dabei werden jedoch die Vernetzungen und Zusammenhänge der einzelnen Erinnerungskategorien nicht außer Acht gelassen und der Film als Ganzes, als Konstruktion von Erinnerungen betrachtet. Rea Tajiri gelingt es mit ihrem Film History and Memory die Auswirkungen geschichtlicher Traumata über Generationen hinweg und das strategische Vergessen der japanisch-amerikanischen Gemeinschaft mit ihrer persönlichen Familiengeschichte zu verknüpfen und zu verbildlichen.
Keywords (deu)
ErinnerungFilmJapan-AmerikanerConcentration CampsRea TajiriHistory and MemoryVideoInternierungvergessenZweiter Weltkrieg
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1313756
Number of pages
116