Abstract (deu)
Klassisches Kino, postklassisches Kino, postmoderner Film, Horrorfilm, Komödie, Comedy-Horror, TV-Imitat, Mashup – alle diese Bezeichnungen treffen auf Monster Brawl zu. Der Film dient als Beispiel, um aufzuzeigen wie schwierig und unpräzise eine Kategorisierung nach herkömmlichen Genres oder etablierten Epochenbegriffen ist. Die vorliegende Arbeit ist ein Versuch, einem Film wie Monster Brawl „auf Augenhöhe“ zu begegnen – das passende Werkzeug hierfür liefern Cultural Studies, postmoderne und phänomenologische Filmtheorie. Die ihnen gemeinsame Basis für eine seriöse Auseinandersetzung mit einem nach Trash und Low Budget lechzenden Monster-Film ist das Verständnis vom Zuschauer als produktiven und aktiv teilnehmenden Rezipienten. Zumal Monster Brawl Fragen aufwirft, die formalistische Filmtheorien nicht imstande sind zu eruieren, geschweige denn zu beantworten. Neben theoretischem Grundlagenverständnis und Rezipienten-Respekt (als Opposition zu einer wie auch immer gearteten Kultur- und Massenkritik) geht es dieser Arbeit um eine Film- und Mediengeschichte, die den intertextuellen Vergleich zu scheinbar nicht artverwandten Genres oder irrelevanten Werken nicht nur nicht scheut, sondern ihn als selbstverständlichen Beleg für eine Kino-Ontologie im Sinne Thomas Elsaessers heranzieht. Die Prämisse eines mediengeschulten Rezipienten soll als Leitmotiv durch den Text führen, um Frankensteins Monster als Allegorie auf ein Kino der Möglichkeiten und der prosthetic activity devices, der aktivitätsfördernden (technischen) Hilfsmittel, zu untermauern.