Der Schwerpunkt in meiner Forschung liegt in der Überprüfung des österreichischen Sachwalterrechts auf dessen Konformität mit der UN–Behindertenrechtskonvention, welche Österreich 2008 ratifiziert hat, und die Eruierung möglichen Bedarfs an Neuerungen des geltenden nationalen Rechts.
Zu Beginn wird ein historischer Rückblick auf die Entwicklung des Sachwalterrechts – insbesondere auch auf das Wesen der Entmündigungsordnung – gewährt, durch die der Leser einen ersten kurzen Einblick in die ursprünglichen Funktionen und Bedeutungen des früheren Sachwalterrechts bekommen soll.
Da die UN-Konvention insbesondere auch ethische Aspekte ins Blickfeld rückt (vgl dazu etwa Art 1, 3 lit a und 6 Abs 1 UN-BRK ), folgt als weiteres Kapitel eine rechtsethische Auseinandersetzung mit einzeln ausgewählten Themen des geltenden Sachwalterrechts, wie etwa dem Wohl des Betroffenen und der Sterilisation. Unter Heranziehung der passenden Artikel der Konvention werden diese dann rechtsethisch beleuchtet.
Das darauffolgende Kapitel betrifft die Konvention selbst und soll die verschiedenen Wirkungen der Konvention auf europa- und völkerrechtlicher Ebene, auf nationaler Ebene hinsichtlich der betroffenen staatlichen Organe und Einrichtungen sowie die geplante Umsetzung der Konvention in Österreich aufzeigen.
Als fünftes Kapitel folgt – als eigentlicher Kern der Arbeit – die Prüfung ausgewählter geltender Regeln des Sachwalterrechts auf ihre Konventionskonformität unter Heranziehung der betroffenen Normen, umfassender Literatur und zahlreicher Entscheidungen. Die ausgewählten Themen betreffen die Auswahl und Bestellung des Sachwalters, die Haftung des Sachwalters und der betroffenen Person, der Umfang der Sachwalterbestellung sowie die Dauer der Sachwalterschaft, die betroffenen Regelungen in Bezug auf Ehe und eingetragene Partnerschaft, die Sterilisation und die Bestimmung des Wohnortes.
Abschließend werden die Alternativen zur Sachwalterschaft einer Prüfung unterzogen. Dazu zählen insbesondere die unterstützte Entscheidungsfindung als neue Alternative, die Vertretungsbefugnis nächster Angehöriger, die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung.
The focus of my research relates to the custodianship of the Austrian legal system and its conformity with the Convention on the Rights of Persons with Disabilities (CRPD), which was ratified by Austria in 2008.
My thesis starts with a brief historical review on the development of the Austrian custodianship, including the Entmündigungsordnung from 1916, to show the reader the original function and meaning of the former custodianship in Austria.
The CRPD also alludes to ethical aspects (cp Art 1, 3 lit a and 6 (1) CRPD ), so my thesis presents in one chapter a legal ethical discussion concerning articles of the CRPD and the appropriate norms of the Austrian legal system, such as the welfare of the person with disabilities and the sterilisation.
The following chapter concerns the convention itself and demonstrates its different impacts on the European law, the international law as well as the national law of Austria. Another point is the current status of the implementation of the CRPD in the Austrian legal system.
The fifth chapter – as the very essence of my thesis – discusses the conformity of selected standards related to custodianship in Austria with the CRPD. These are the selection and appointment of the custodian, the liability of the custodian and the person with disabilities, the duration and the extent of the custodianship, the legal requirements concerning marriage and same-sex marriage, the sterilisation and the determination of the place of residence.
At the end of my thesis I present the alternative prior-ranking supports to custodianship: the supported decision-making as a new alternative, the “Vertretungsbefugnis nächster Angehöriger”, the “Vorsorgevollmacht” (power of attorney) as well as the “Patientenverfügung” (Patient Decree). These are discussed with regard to their conformity with the CRPD.
Der Schwerpunkt in meiner Forschung liegt in der Überprüfung des österreichischen Sachwalterrechts auf dessen Konformität mit der UN–Behindertenrechtskonvention, welche Österreich 2008 ratifiziert hat, und die Eruierung möglichen Bedarfs an Neuerungen des geltenden nationalen Rechts.
Zu Beginn wird ein historischer Rückblick auf die Entwicklung des Sachwalterrechts – insbesondere auch auf das Wesen der Entmündigungsordnung – gewährt, durch die der Leser einen ersten kurzen Einblick in die ursprünglichen Funktionen und Bedeutungen des früheren Sachwalterrechts bekommen soll.
Da die UN-Konvention insbesondere auch ethische Aspekte ins Blickfeld rückt (vgl dazu etwa Art 1, 3 lit a und 6 Abs 1 UN-BRK ), folgt als weiteres Kapitel eine rechtsethische Auseinandersetzung mit einzeln ausgewählten Themen des geltenden Sachwalterrechts, wie etwa dem Wohl des Betroffenen und der Sterilisation. Unter Heranziehung der passenden Artikel der Konvention werden diese dann rechtsethisch beleuchtet.
Das darauffolgende Kapitel betrifft die Konvention selbst und soll die verschiedenen Wirkungen der Konvention auf europa- und völkerrechtlicher Ebene, auf nationaler Ebene hinsichtlich der betroffenen staatlichen Organe und Einrichtungen sowie die geplante Umsetzung der Konvention in Österreich aufzeigen.
Als fünftes Kapitel folgt – als eigentlicher Kern der Arbeit – die Prüfung ausgewählter geltender Regeln des Sachwalterrechts auf ihre Konventionskonformität unter Heranziehung der betroffenen Normen, umfassender Literatur und zahlreicher Entscheidungen. Die ausgewählten Themen betreffen die Auswahl und Bestellung des Sachwalters, die Haftung des Sachwalters und der betroffenen Person, der Umfang der Sachwalterbestellung sowie die Dauer der Sachwalterschaft, die betroffenen Regelungen in Bezug auf Ehe und eingetragene Partnerschaft, die Sterilisation und die Bestimmung des Wohnortes.
Abschließend werden die Alternativen zur Sachwalterschaft einer Prüfung unterzogen. Dazu zählen insbesondere die unterstützte Entscheidungsfindung als neue Alternative, die Vertretungsbefugnis nächster Angehöriger, die Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung.
The focus of my research relates to the custodianship of the Austrian legal system and its conformity with the Convention on the Rights of Persons with Disabilities (CRPD), which was ratified by Austria in 2008.
My thesis starts with a brief historical review on the development of the Austrian custodianship, including the Entmündigungsordnung from 1916, to show the reader the original function and meaning of the former custodianship in Austria.
The CRPD also alludes to ethical aspects (cp Art 1, 3 lit a and 6 (1) CRPD ), so my thesis presents in one chapter a legal ethical discussion concerning articles of the CRPD and the appropriate norms of the Austrian legal system, such as the welfare of the person with disabilities and the sterilisation.
The following chapter concerns the convention itself and demonstrates its different impacts on the European law, the international law as well as the national law of Austria. Another point is the current status of the implementation of the CRPD in the Austrian legal system.
The fifth chapter – as the very essence of my thesis – discusses the conformity of selected standards related to custodianship in Austria with the CRPD. These are the selection and appointment of the custodian, the liability of the custodian and the person with disabilities, the duration and the extent of the custodianship, the legal requirements concerning marriage and same-sex marriage, the sterilisation and the determination of the place of residence.
At the end of my thesis I present the alternative prior-ranking supports to custodianship: the supported decision-making as a new alternative, the “Vertretungsbefugnis nächster Angehöriger”, the “Vorsorgevollmacht” (power of attorney) as well as the “Patientenverfügung” (Patient Decree). These are discussed with regard to their conformity with the CRPD.