Abstract (deu)
Der Begriff der Urbanität, der eng mit der europäischen Stadt verknüpft ist und eine lange Geschichte aufweist, gilt seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Zauberformel für die moderne Stadtplanung. Für eine historisch gewachsene Stadt wie Wien war Urbanität schon immer von Bedeutung und ist dementsprechend auch ein zentrales Leitmotiv bei der Planung neuer Stadtteile. Aufbauend auf einer multidisziplinären, theoretischen Annäherung an den Begriff, wird entlang von sechs zuvor definierten Urbanitätselementen - Dichte, Nutzungsmischung, Öffentlicher Raum, Soziale Diversität, Gesellschaftliche Teilhabe und Identität – das Verständnis von Urbanität in der Wiener Stadtplanung anhand der letzten drei Stadtentwicklungspläne 1994, 2005 und 2025 analysiert. Vor dem Hintergrund des Wiener Stadtwachstums steht dabei die neue Urbanität im Zentrum der Untersuchungen. Wie die Wiener Stadtplanung Urbanität in den neuen Stadtteilen zu ermöglichen versucht, wird anhand der Leitbilder des Nordbahnareals, einem der größten innerstädtischen Revitalisierungsgebiete, genauer beleuchtet. Ergebnis der vorliegenden Arbeit ist die Skizzierung einer neuen Wiener Urbanität. Abschließend soll auf Basis der theoretischen und fallbezogenen Erkenntnisse ein Ausblick auf die Perspektive des Urbanitätsbegriffs im 21. Jahrhundert gegeben werden.